Der «Bergfloh» hüpft wieder munter durch die Gegend: Ex-Veloprofi Beat Breu (64) – wegen seiner leichtfüssigen Fahrweise mit diesen Kosenamen bedacht – hat gestern die erste Saison seines Weihnachts-Circus in Ebnat-Kappel SG eröffnet. «Wir haben bis zum Schluss gezittert und sind wahnsinnig froh, dass der Start geglückt ist.» Die Premiere musste wegen der verzögerten Anreise der ausländischen Artisten kurzfristig vom 15. auf den 23. November verschoben werden.
Bis Ende Dezember sollen Vorführungen stattfinden. «So Gott will», sagt Breu. «Es wäre jammerschade, wenn wir wegen der verschärften Massnahmen zurückfahren müssten.» Ausser am Montag und Dienstag finden täglich Aufführungen statt. Im Gegensatz zu Breus erstem eigenem, missglücktem Betrieb 2019 und auch zu seinen turbulenten Circus-Royal-Zeiten steht das Zelt fix auf einem Platz. Teure Reisen zum nächsten Standort gibt es keine.
«Nicht ganz klar, wer der grössere Esel ist»
Auch die Zeltgrösse ist redimensioniert, das Chapiteau bietet nur noch 200 Zuschauern Platz. Breu betont, dank privaten Unterstützern die Artisten selber verpflichten zu können. «Nun steckt Breu drin, wenn Breu draufsteht.» Der frühere Sport-Publikumsliebling will endgültig in der Show-Welt ankommen. Dafür steht er auch als Künstler in der Manege. Mit Esel Don Camillo hat er in den letzten Wochen eine eigene Nummer geprobt. «Unser Formstand ist mittlerweile mehr als erfreulich. Aber noch immer ist nicht ganz klar, wer der grössere Esel ist», meint er scherzhaft. Im Gegensatz zum Radsport habe er zuerst lernen müssen, auf einen Partner einzugehen und diesem auch mal die Führung zu überlassen. «Nun weiss ich, dass sich ein gemeinsamer Erfolg noch toller anfühlt als ein Solo-Sieg.»
Eine Vorstellung umfasst 14 Nummern und dauert zwei Stunden. Zu einem gelungenen Abend gehört auch die Gastronomie. Dafür bietet sich der Bistro-Wagen an, wo Breu den speziellen Circus-Glühwein empfiehlt.
«Das schönste Geschenk, das man mir zur Weihnacht machen könnte, wäre, wenn es Frau Holle möglichst früh schneien lassen würde. Eine winterliche Umgebung würde die Atmosphäre noch stimmungsvoller machen.»