Wenn Jesse Ritch (29) auf der Bühne steht, vermittelt er pure Lebensfreude. Sei dies als Sänger bei DJ Bobos (53) «Kaleidoluna»-Tour vor zwei Jahren, wo er vor rund 175'000 Besuchern sang, oder als Teilnehmer der SRF-Tanzshow «Darf ich bitten?», die er letzten Oktober gewann. Doch abseits des Scheinwerferlichts, war er mit zwei Schicksalsschlägen konfrontiert, über die er bei Blick erstmals spricht.
«Vor vier Jahren rief mich mein Vater an, eine halbe Stunde bevor ich einen Konzertauftritt hatte und erzählte mir unter Tränen, dass seine Schwester überraschend an Krebs gestorben ist. Sie war erst anfangs 40 und stand mir sehr nahe», so der Singer/Songwriter, dem das Sprechen darüber schwerfällt. Er sei auf der Bühne unter Schock gestanden, habe da nur funktioniert. «Nur ein Jahr später starb ihr Mann, ebenfalls an Krebs. Meine beiden Cousinen und mein Cousin, waren plötzlich Vollwaisen, das brach mir das Herz.» Die drei, die da alle anfangs 20 waren, hätten im Umgang damit sehr viel Kraft bewiesen. «Sie haben sich gegenseitig gestärkt, was sie zusammengeschweisst hat.» Aus Schutz vor ihrer Privatsphäre will Ritch kein Foto der Familie zur Verfügung stellen oder deren Namen nennen.
Seit vier Jahren ist er Botschafter von Pink Ribbon Schweiz
Die Gewissheit, dass er in seiner Familie mit der Krankheit Krebs konfrontiert ist, hat ihn für die oftmals todbringende Krankheit sensibilisiert. «Ich verlor zwei Lieblingsmenschen an Krebs», so der «DSDS»-Dritte von 2012.
Er habe sich daher vor vier Jahren entschlossen, sich aktiv als Botschafter für Pink Ribbon Schweiz, die Organisation, die sich für die Aufklärung und Bekämpfung von Brustkrebs starkmacht, zu engagieren. Er schrieb die Hymne «Zäme simer stercher». Den Song wird der Berner auch diesen Sonntag, 5. September, wieder lauthals mitsingen, wenn sich gegen 5000 Schweizerinnen und Schweizer aufmachen, um am Pink Ribbon Charity Walk Kilometer zu laufen. «Durch die Teilnahmegebühren und Sponsoren können wir so wieder viel Geld sammeln, das in die Forschung fliessen wird», sagt er stolz. Es ist der Auftakt zum internationalen Brustkrebsmonat Oktober.
Jährlich erkranken hier gegen 6200 Frauen und 50 Männer an Brustkrebs
Ritch selber lässt sich regelmässig beim Arzt untersuchen, daher auch sein Appell an alle, die Präventionsmassnahmen einer Voruntersuchung ernst zu nehmen, denn auch Männer sind von Brustkrebs betroffen. In der Schweiz gibt es jährlich etwa 50 neue Brustkrebsfälle bei Männern, 6200 bei Frauen, gegen 1400 enden tödlich.
«Ich möchte mithelfen, Menschen dafür zu sensibilisieren. Mein Engagement hilft auch mir, mit meinen Schicksalsschlägen, die so schwer zu verstehen sind, besser umzugehen», so Jesse Ritch.
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