Darum gehts
- Julia Steiner: Komikerin gewann Swiss Comedy Award und teilt Gewichtsverlust
- Steiner hat mit einer Panikstörung und deren Nebenwirkungen auf ihr Gewicht zu kämpfen
- 20 Kilo in eineinhalb Jahren abgenommen, mit professioneller Unterstützung
Auf der Bühne wird Julia Steiner (25) für ihren scharfsinnigen Humor gefeiert. 2024 gewann die gebürtige Luzernerin den Swiss Comedy Award in der Kategorie «SRF 3 Best Talent». Am 7. April darf sie im Kaufleuten ihre erste grosse Soloshow vor Zürcher Publikum präsentieren. «Es ist ein autobiografisches Stück. Ich spreche über den Verlust von geliebten Menschen, psychische Gesundheit, Unsicherheiten und Ängste, aber auch über Liebe, Freundschaft und Familie», erzählt sie im Gespräch mit Blick.
Ihren Humor würde sie als selbstironisch bezeichnen. «Ich lache sehr gerne über mich selber und zeige meine Schwächen. Ich persönlich mag es, wenn auch mal etwas Unvorhergesehenes unter der Gürtellinie kommt.» Dabei müsse die Pointe aber stark genug sein, dass es nicht ein plumpes Darstellen lang überholter Klischees sei.
Die Schweizer Comedywelt ist geprägt von Männern. «Zumindest bis jetzt», sagt Steiner. «Mir wurde auch schon einige Male gesagt: ‹Für eine Frau war das jetzt gar nicht so schlecht› – das war oft als Witz gemeint. Aber man weiss ja, woher diese Witze kommen.» Dennoch glaube sie, dass sich im Moment vieles zum Positiven entwickle. «Ich merke, dass ich persönlich viele Chancen bekommen habe, in kurzer Zeit sehr grosse Auftritte zu kriegen, auch weil ich eine Frau bin, und von der Gesellschaft her immer mehr Druck aufgebaut wird, dass Frauen in der Comedy sichtbar werden.»
Panikstörung führte zu Übergewicht
Während die Komikerin auf der Bühne Witze macht, zeigt sie sich in den sozialen Medien von einer anderen Seite: ehrlich, verletzlich und kämpferisch. Seit über einem Jahr nimmt Steiner ihre Instagram-Follower auf ihre persönliche Abnehmreise mit. «Irgendwann hat sich mein Körper so stark verändert, dass ich das Gefühl hatte, ich müsse etwas dazu sagen. Wenn ich mir auf die Fahne schreibe, authentisch und transparent zu sein und über mein Leben zu sprechen, dann gehört das eben auch dazu», so Steiner.
Seit sie zehn ist, leidet die Luzernerin an einer Panikstörung, die im Alter von 14 Jahren offiziell diagnostiziert wurde. Medikamente helfen ihr, mit den psychischen Herausforderungen umzugehen, bringen aber drastische Nebenwirkungen mit sich: «Ich habe stark zugenommen. Nicht nur ein, zwei oder drei Kilo. Am Ende waren es 30 Kilo mehr als davor», erzählt sie.
Sport war lange ein fester Bestandteil ihres Lebens. Steiner spielte Basketball, was ihr half, das zusätzliche Gewicht auszugleichen. Doch mit ihrer Tätigkeit in der Comedy wurde die Zeit fürs Training knapper. Im Frühjahr 2023 hing sie ihren Job als Lehrerin an den Nagel, um sich voll und ganz auf ihre Karriere als Komikerin zu fokussieren. «Es war definitiv die richtige Entscheidung. Ich denke, dass ich ohne grosse Probleme zurück in den Lehrpersonen-Job könnte, wenn das mit der Bühne mal nicht mehr funktioniert.»
Im November 2023 erreichte Steiner ihr Höchstgewicht, was ihr körperlich und mental zusetzte: «Ich war müde, hatte ständig Hunger und bekam sogar beim Treppensteigen Schwierigkeiten», erinnert sie sich. «Jeden Tag habe ich mich schlecht gefühlt, wenn ich etwas gegessen habe, worauf ich lieber hätte verzichten sollen.» Die psychischen Folgen machten sich bei ihr zwar stärker bemerkbar als die physischen, «man sagte mir aber ganz klar, dass diese körperlichen Folgen früher oder später kommen werden, wenn ich so weitermache.»
20 Kilo abgenommen
Mit professioneller Unterstützung stellte sie ihre Ernährung um und begann, gezielt zu trainieren. «Es war zäh und ein harter Kampf», so Steiner. Über 20 Kilo hat sie in den letzten eineinhalb Jahren abgenommen. «Ich habe mir kein spezifisches Ziel gesetzt, ich wollte mich einfach wieder gesund und wohlfühlen. Das Gewicht auf der Waage stand eigentlich nie im Fokus.»
Ihr Rezept beim Abnehmen: «Viel Proteine und weniger verarbeiteten Zucker. Kleinere Portionen. Dazu mache ich mittlerweile wieder einiges an Sport – unter anderem Gewichte heben, um Muskeln aufzubauen.» Doch sie betont: «Jeder Körper ist anders, und es funktioniert nicht für alle gleich. Deswegen gebe ich auch keine Tipps. Ich empfehle aber, sich Hilfe zu holen, wenn man sie benötigt.»
Steiner ist wichtig, dass sie mit ihrer Geschichte das Abnehmen nicht idealisieren will. Jeder Mensch müsse für sich selber entscheiden, ob er sich in seinem Körper wohlfühlt oder etwas ändern möchte. «Es ist auch nicht so, dass alle Probleme weg sind, wenn man in einem dünnen Körper lebt. Der grösste Teil ist die Arbeit im Kopf.»
Wichtiger als ein schmalerer Körper sei für sie ein neuer Blick auf sich selbst. «Ich nehme ab, weil ich mich gernhabe», sagt sie und ermutigt andere, dasselbe zu tun. Nicht für ein Schönheitsideal, sondern für das eigene Wohlbefinden. «Wenn man sich selbst nicht gernhat, dann ist es auch schwer, etwas für sich zu tun.»
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