«Perücke ist problematisch»
Ursus & Nadeschkin wegen Rasta-Frisur am Pranger

Seit dem Abbruch eines Konzertes in der Berner Lorraine, diskutiert die Schweiz über kulturelle Aneignung. Nun gerät auch das Komiker-Duo Urus & Nadeschkin in die Kritik. Letztere trägt in ihrer Rolle eine Rasta-Perücke.
Publiziert: 20.08.2022 um 11:54 Uhr
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Aktualisiert: 26.08.2022 um 23:23 Uhr
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Ursus & Nadeschkin gehören zu den erfolgreichsten Comedy-Acts der Schweiz. Jetzt gerät das Duo um Nadja Sieger (r.) und Ursus Wehrnli in die Kritik.
Foto: Philippe Rossier

«Ich finde eure Comedy wirklich lustig, jedoch stört mich diese Perücke – und ich bin sicher nicht die einzige.» Diese Zeilen richtet eine unbekannte Person in E-Mails an das Komiker-Duo Ursus & Nadeschkin, die Blick vorliegen.

Weiter schreibt die Unbekannte: «Die Perücke soll wild und lustig aussehen, aber die Herkunft dieser Frisur ist weder wild noch lustig.» Darum sei das Tragen in den Augen der Schreiberin problematisch. Sie schliesst mit den Worten: «Ich hoffe, ihr überlegt euch das und akzeptiert meinen Hinweis, damit eure Comedy ohne Trigger geschaut werden kann.»

Zwei Konzertabsagen wegen kultureller Aneignung

Worauf die Unbekannte hinaus will, ist die Diskussion um die kulturelle Aneignung: Dabei geht es darum, dass Ausdrucksformen, Wissensformen oder Artefakte einer Kultur von Trägern einer anderen Kultur übernommen werden. Im Zentrum stehen aktuell die Rastalocken oder Dreadlocks, die zur afrikanischen und jamaikanischen Lebensform gehören, aber auch von Menschen anderer Kulturen getragen werden.

Wie zum Beispiel Reggaemusikerinnen und -musikern jeglicher Herkunft. Zuletzt wurde ein Konzert der Band Lauwarm im Restaurant Brasserie in der Berner Lorraine unterbrochen und eines des österreichischen Musikers Mario Parizek in der Zürcher Bar Gleis abgesagt.

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Auf Stellungnahme verzichtet

Nadja «Nadeschkin» Sieger (53) hat bei ihren Auftritten mit ihrem Bühnenpartner Urs Wehrli (53) eine blonde Perücke mit Rastazöpfen auf.

Das Komiker-Duo verzichtete auf eine öffentliche Stellungnahme. Auf Instagram schreiben die beiden lediglich: «Wir haben nun genug über gefilzte Haare gelesen und gehört und widmen uns lieber wieder unserer eigentlichen Berufung.» In einem weiteren Beitrag bezeichnet Nadeschkin den Vorwurf der kulturellen Aneignung aber als «Zumutung».

In einer ersten Version der Geschichte zitierte Blick aus der Antwort von Ursus &Nadeschkin auf die E-Mail der unbekannten Kritikerin. Diese Passagen wurden entfernt.

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