Ihr erster Arbeitstag war sicherlich kein leichter: Am vergangenen Freitag trat die neue SRG-Chefin Susanne Wille (50) per Videocall vor ihre Mitarbeitenden und informierte über die Zukunft der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG). Priorität für Wille habe dabei eine unternehmensweite Transformation, die unter dem Namen «Enavant SRG SSR» geführt wird. «Enavant» bedeutet auf Rätoromanisch «nach vorn», «weiter». Es handle sich dabei um die bislang «grösste Transformation der Geschichte der SRG».
Geplant ist, bis 2029 rund 270 Millionen Franken einzusparen, was einer Budgetreduktion von 17 Prozent entspricht. Die schrittweise Senkung der Medienabgabe, deutlich rückläufige Werbeeinnahmen und steigende Preise lägen den Einsparungen zugrunde, heisst es weiter.
SRG muss «schnell handeln»
Wille versprach der Belegschaft denn auch, über die Folgen der Kürzungen transparent zu informieren – zuerst die Mitarbeitenden, dann die Öffentlichkeit. Ausserdem will die SRG-Chefin auch neue Wege in Bezug auf Vorgehen, Tiefe, Komplexität und Geschwindigkeit der neuen Unternehmensstrategie gehen. Die Einsparungen sollen nicht ausschliesslich auf die Unternehmenseinheiten verteilt, sondern «das Unternehmen als Ganzes angeschaut» werden.
Die SRG müsse sich dabei fragen, mit «welcher Angebotsstrategie sie sich den Ansprüchen des medialen Service public der Zukunft ausrichtet und wie dem Publikum weiterhin ein Mehrwert geboten wird.» Da das Unternehmen, wie Susanne Wille betont, schnell handeln müsse, habe sie die Prozesse seit ihrer Wahl im Mai dieses Jahres bereits angestossen.
Ausserdem wolle sie sich im «angelaufenen politischen Prozess zur Halbierungs-Initiative engagieren und dabei den gesellschaftlichen Mehrwert der SRG aufzeigen.» Susanne Wille verspricht: «Ich stehe für eine SRG, die vorwärts gewandt und beweglich sowie gleichzeitig verlässlich ist.»