Milo Moiré zeigt ihr Kunstlabor
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Neue Kooperationen:Milo Moiré zeigt ihr Kunstlabor

Nackt-Künstlerin Milo Moiré will nur noch ihren neuen Freund
«Ich drehe keine Pornos mehr mit Männern»

So jung liebte die Luzerner Performance-Künstlerin noch nie. Ihr letzter Lebenspartner war 14 Jahre älter. Im Blick-Interview spricht sie über anfängliche Hindernisse, was den Altersunterschied und ihre Nacktheit betrifft. Auch über den feministischen Gegenwind.
Publiziert: 19.11.2022 um 00:06 Uhr
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Aktualisiert: 19.11.2022 um 10:22 Uhr
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Nacktkünstlerin Milo Moiré liebt Personal Trainer Philipp Koop.
Foto: Milo Moiré
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Flavia SchlittlerRoyal- und People-Expertin

Als Nacktkünstlerin ist Milo Moiré (39) weit über die Landesgrenzen bekannt. Vor fünf Jahren wurde die beliebte Luzernerin Zweite bei der RTL-Container-Show «Promi Big Brother». Im Blick-Interview, das sie schriftlich führen wollte, weil sie sich so besser artikulieren könne, stellt sie ihren neuen Lebenspartner vor. Moiré beschreibt ihre anfänglichen gegenseitigen Zweifel, erklärt, ob sie der Polygamie abgeschworen hat und wie sie mit dem feministischen Gegenwind umgeht.

Blick: Sie haben mir geschrieben, Sie hätten einen neuen Freund, und dass sie beide als Paar bereit seien, diese Liebe öffentlich zu machen.
Milo Moiré: Wir hatten zu Beginn viele Unsicherheiten und haben uns langsam menschlich aneinander herangetastet. Ich hatte Bedenken wegen seines jungen Alters, Philipp wegen meiner Nackt-Kunst. Nur Klarheit lässt mir Frieden, also stellte ich mir und Philipp Fragen: Sieht er mich nur als abenteuerliche Trophäe, weil er sich sexuell vielleicht doch noch mit anderen Frauen ausprobieren möchte, bevor er sich festlegt? Sind unsere Gespräche aufgrund unterschiedlichem Erfahrungsschatz langfristig anregend für mich? Auch wenn ich mir inzwischen vorstellen könnte, ein Kind zu haben, bin ich auch ohne glücklich, weil er lieber kinderfrei bleiben möchte? Ich legte immer Wert darauf, von einem Mann finanziell unabhängig zu sein, doch passt es zu meinem Lebensabschnitt, einen Partner zu haben, der noch am Anfang seiner Karriere steht? Trotz all den Extremen haben wir es geschafft, uns gegenseitig ein gutes Gefühl zu geben. Für mich zählt, was ich im Hier und Jetzt mit ihm habe.

Milo Moiré liebt 12 Jahre jüngeren Personal Trainer
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Sie schwört der Polygamie ab:Milo Moiré liebt 12 Jahre jüngeren Personal Trainer

Wer ist er, wie haben Sie sich kennengelernt?
Er heisst Philipp Koop, ist 27 Jahre alt und Personal Trainer. Ein Bekannter von ihm kannte mich aus den Medien und zeigte ihm mein Instagramprofil. Daraufhin hat er sich meine Storys angeschaut. Hätte ich ihn an diesem Tag nicht unter meinen Story-Zuschauern entdeckt, wären wir heute wohl kein Paar. Sein Profilbild gefiel mir. Er wirkte warmherzig, obwohl er optisch auch ein typischer Womanizer hätte sein können. Ich habe den ersten Schritt gemacht und ihn angeschrieben. Mein Kompliment für seine Sprungkraft und die langen Beine hat ihm anscheinend gefallen.

Dann kam das erste Date.
Das war bei ihm zu Hause, wir umarmten uns zur Begrüssung. Ich hatte unmittelbar das Gefühl, es gibt keine Membran zwischen uns, die uns trennt. Er erzählte mir später, dass er sofort in meinen Augen sah, dass da mehr ist als nur ein One-Night-Stand. Das war im Januar 2021, ein halbes Jahr nach der Trennung von Peter. Seit Anfang 2022 leben wir zusammen.

Er ist zwölf Jahre jünger als Sie. Eine Premiere?
Ja, Philipp ist der Erste. Bei Peter war es ja genau umgekehrt, er ist vierzehn Jahre älter als ich. Bei meinen Beziehungen davor gab es kaum einen Altersunterschied.

Sie sprechen vom Fotografen Peter Palm. Weshalb haben Sie ihn verlassen?
Nach 15 Jahren Beziehung wollte ich dem Druck, für unsere Firma zu funktionieren, nicht mehr standhalten. Meine künstlerische Entfaltung blieb auf der Strecke. Mein Wunsch, mich unabhängig von Peter nach meinen eigenen Bedürfnissen menschlich und beruflich frei entwickeln zu können, wurde immer stärker. Als wir in Mexiko während der Corona-Zeit 2020 in einer wunderschönen Villa festsassen, stand für mich die Zeit still. Mir fehlte seit geraumer Zeit die gemeinsame Vision mit Peter. Ich wusste, dass die Zeit gekommen war, mich von einer scheinbaren Co-Abhängigkeit zu emanzipieren, und trotz Ungewissheit meinen eigenen Weg zu gehen. Wenn Arbeit und Privatleben so stark wie bei uns verflochten sind, ist eine Trennung sehr langwierig und alles andere als leicht. Nach der privaten Trennung sind wir seit kurzem auch beruflich freundschaftlich auseinandergegangen.

Mit ihm lebten Sie in einer offenen Beziehung.
Peter und ich hatten unsere Sexualität immer zusammen ausgelebt. Wir waren auf Sexpartys, hatten Dreier oder haben uns mit Paaren verabredet. Es war meine einzige polygame Beziehung. Mit Philipp ist das ganz anders. Wir sind uns sexuell treu. Es ist wie ein neuer Lebensabschnitt, der sich so genau richtig anfühlt. Auch wenn ich noch erotische Projekte mit Frauen machen sollte, ein weiterer Mann oder weitere Frau kommt bei uns nicht ins Bett. Ich drehe keine Pornos mehr mit Männern.

Was mögen Sie besonders an Ihrem neuen Partner?
Philipp ist eine wahre Frohnatur und schenkt mir so viel Leichtigkeit! Er sieht immer eine Lösung und ist offen für Kritik, ohne es persönlich zu nehmen. Wir teilen dieselben Werte und geben uns gegenseitig gesunden Freiraum. Dank ihm habe ich mehr Struktur in meinem Alltag. Liebevoll erinnert er mich regelmässig daran, mich aufs Wichtigste zu konzentrieren und meine Zeit effektiv zu nutzen. Er ist spontan wie ich, unternehmungslustig und als Personal Trainer natürlich extrem sportlich. Als wir uns kennenlernten, sagte er, komm zu mir, dann kommst du in Bestform! Er hat nicht zu viel versprochen. Heute bin ich körperlich so fit wie nie, aber was noch wichtiger ist, mental viel gelassener! Abgesehen davon ist er ein richtiger Prachtkerl mit einem gewinnenden Lächeln und hat immer ein offenes Ohr für mich. Apropos, er hat wohl die süssesten kleinen Ohren auf der Welt! Mein absoluter Lieblingsplatz ist sein wohlgeformter Brustkorb, ganz nah an seinem Herzen. Sobald ich meinen Kopf auf seine Brust lege, vergesse ich all meine Sorgen. Mit ihm lache ich unglaublich viel. Er sagt immer: Mach es so, dass es dir Spass macht!

Was sagt er zu Ihrer Nackt-Kunst?
Er findet es sehr beeindruckend, was ich mache, und unterstützt mich bei der Umsetzung von neuen Ideen wie bei meinem Kunstcover für den deutschen «Playboy». Anfangs belasteten ihn noch viele Gedanken, wie weit ich mit meinem Freigeist gehen würde. Ihm war egal, was andere über mich denken, er hatte sich in den Menschen Milo verliebt und verstand, wieso mir meine Kunst so wichtig ist. Fast wäre unsere junge Beziehung an seinen anfänglichen Zweifeln zerbrochen, hätten wir nicht monatelang immer wieder über unsere Ängste sowie Wünsche gesprochen und Grenzen definiert. Er liebt es, mich glücklich zu sehen und möchte, dass ich mein kreatives Potenzial in der Kunst voll entfalten kann, egal ob nackt oder nicht.

Was sind Ihre gemeinsamen Pläne?
Wir beide wollen uns beruflich als auch persönlich weiterentwickeln und möglichst viel produktive wie aktive Zeit miteinander verbringen. Unser volles Potenzial entfalten und mehr Freiheiten im Leben geniessen. Wir möchten unser Business so ausbauen, dass wir ortsunabhängig leben und gemeinsam viel reisen können. Über eine gemeinsame Immobilie und Hochzeit haben wir auch schon nachgedacht. Durch unsere Leidenschaft – ich als Künstlerin und Philipp als Personal Trainer – wollen wir möglichst viele Menschen inspirieren und zu mehr Lebensfreude, Selbstliebe und Selbstbestimmung bewegen.

Wie hat sich Ihre Sexualität im Hype um die Sexualisierung der Frau verändert? Spüren Sie mehr feministischen Gegenwind?
Politische Korrektheit, die keine Sexualisierung mehr zulässt, finde ich total ungesund für eine freie Gesellschaft. Wenn eine Frau ihre Reize zur Schau stellen will, ist es ihre Entscheidung! Beim Sex geht es doch auch um Triebe, und wenn mich jemand in seiner Fantasie aufgrund meiner Nacktheit oder Freizügigkeit auch zum Lustobjekt macht, finde ich das völlig legitim. Unseren Fantasien auch den sexuellen Raum zu geben, ist absolut menschlich. Das Entscheidende ist, Respekt zeigt sich im Verhalten. Mein Statement von 2016 auf der Kölner Domplatte bleibt für mich zeitlos, egal welcher Hype gerade in der Gesellschaft kursiert: «Respektiert uns! Wir sind kein Freiwild, selbst wenn wir nackt sind!» Als Frau, die sich nackt in der Öffentlichkeit zeigt, werde ich immer Gegenwind haben, besonders leider von Frauen und in letzter Zeit verstärkt. Mir spielt es dabei keine Rolle, ob sie sich Feministinnen nennen oder nicht, mich dafür zu verurteilen oder gar zu ächten, bleibt für mich nur ein Gewand der Doppelmoral.

Ihre persönlichen Pläne, Visionen und Wünsche?
Aufgrund der grossen Nachfrage arbeite ich derzeit in meinem Atelier an einer Serie von «Plopegg»-Gemälden. Als bildende Künstlerin möchte ich das umfangreiche Werk aus Sex und Kunst schaffen, bestehend aus Performances, Malerei, Fotografien, Videokunst und Installationen. Diesen Titel möchte ich mir erarbeiten: «Milo Moiré, die Sexkünstlerin der Welt». Man kennt meinen Körper ausgiebig, doch kaum die Person Milo, meine Stimme, meine Gedanken als Frau, Künstlerin und studierte Psychologin. Das möchte ich ändern. Ich habe total Lust, ein witziges und unterhaltsames, aber auch gesellschaftlich kritisches Format zu schaffen in Form einer kleinen Show oder eines Podcasts. Frauen sollen sich durch meine Arbeit genauso angesprochen fühlen. Und ich habe da noch einen ziemlich traditionellen Traum: heiraten! Vielleicht geht mein Wunsch ja bald in Erfüllung.»

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