Mexikanische Polizisten drohten Milo Moiré mit Vergewaltigung
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Schweizer Künstlerin in Mexiko:Polizisten drohten Milo Moiré mit Vergewaltigung

Schweizer Künstlerin erzählt Horror-Erlebnis
Mexikanische Polizisten drohten Milo Moiré mit Vergewaltigung

Im Frühjahr verbrachte die Schweizer Künstlerin Milo Moiré drei Monate in Mexiko. BLICK erzählt sie, welche unschöne Begegnung sie dort mit der Polizei hatte.
Publiziert: 10.12.2020 um 16:16 Uhr
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Aktualisiert: 31.12.2020 um 13:14 Uhr
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Milo Moiré in Mexiko: Dort entstand ihr neues Kunstprojekt «Casa Tequila».
Foto: Peter Palm ZVG
Franziska Pahle

Die Schweizer Performance-Künstlerin Milo Moiré (37) hat sich für ihr jährliches Kalender-Kunstprojekt wieder etwas ganz Besonderes ausgedacht. Diesmal sind die Aufnahmen in Mexiko entstanden. Gemeinsam mit ihrem Partner Peter Palm hat sie eine limitierte und signierte Kunstdruck-Box mit abnehmbaren Kalendarium geschaffen.

Doch die Produktion von «Casa Tequila», so der Name des Projekts, lief anders ab, als ursprünglich geplant. Mitte Februar flogen Milo Moiré und Peter Palm nach Mexiko. «Geplant war ein Aufenthalt von vier Wochen. Wegen der Corona-Pandemie wurden jedoch ständig alle Flüge storniert», so die Luzerner Künstlerin. «So wurden drei Monate draus.» Langweilig wurde es Moiré in dieser Zeit jedoch nicht. Das Künstlerpaar genoss seine Ferien in einer Villa direkt am Meer, die sie «Casa Tequila» nannten. «Dort wurde getrunken, Orgien gefeiert und Pornos gedreht.»

Polizisten hielten Milo Moiré auf der Strasse an

Jedoch hat Moiré auch eine unschöne Erfahrung in Mexiko machen müssen. «Ich habe eine Horror-Erfahrung gemacht mit der Polizei. Mit denen ist nicht zu spassen.» Was war passiert? «Ich wollte eine Freundin besuchen, die ein etwa 500 Meter von unserem Haus entfernt wohnte, die Strasse führte parallel am Strand entlang.»

Plötzlich hielten zwei Quads neben Milo Moiré. «Die Fahrer waren Polizisten, sie sahen aus wie aus einem Mad-Max-Film. Schwarze Uniform, schwarzer Helm, verspiegelte Sonnenbrillen, bewaffnet mit Maschinenpistolen.» Und weiter: «Sie sagten, ich wäre ja eigentlich nackt, und es wäre für eine Frau unwürdig so herum zulaufen, dabei war ich zwar sexy mit einem kurzen Rock und einem knappen bauchfreien Oberteil bekleidet, aber keineswegs nackt.» Die Polizisten sagen, es sei verboten so herumzulaufen und man solle sie ins Gefängnis sperren. «Ich könnte jetzt eine hohe Geldstrafe bezahlen oder ich sollte mit ihnen hinter den Busch gehen.»

Milo Moiré war völlig aufgelöst

Daraufhin habe sich Moiré verbal gewehrt. «Zum Glück spreche ich Spanisch.» Eine gefühlte Ewigkeit habe sie mit den Männern diskutiert. «Aber sie grinsten mich nur an und zeigten auf den Busch, während sich einer schon an den Schritt griff.»

Dann habe ein Polizeiauto neben ihnen gehalten mit zwei weiteren Polizisten. «Ich hatte grosse Angst, aber es stellte sich heraus, dass es sich um die Vorgesetzten handelte und die beiden Quad-Polizisten fragten, was sie denn da mit mir machen würden. Sie sagten dann, ich solle jetzt gehen. Das lies ich mir nicht zweimal sagen und ging erstmal völlig aufgelöst nach Hause und berichtete Peter davon.» Sie habe sich in der Situation hilflos gefühlt, hatte Angst und war gleichzeitig wütend. «Peter war richtig sauer und ich bin erstmal unter die Dusche gegangen, ich wollte das Erlebnis abspülen.»

Frauen sind kein Freiwild

Sie wünsche sich, dass Frauen nicht als Freiwild angesehen werden weil sie sexy gekleidet sind. «Wir Frauen haben das Recht auf freie Entfaltung unserer Persönlichkeit ohne dafür Rechenschaft ablegen zu müssen ohne angeklagt und verurteilt zu werden», so Milo Moiré.

Trotz allem sei Mexiko ein wundervolles Land mit einer sehr eigenen Kultur. «Der Totenkult zum Beispiel. Man geht mit dem Tod ganz anders um, er wird nicht verschwiegen, sondern man redet darüber, es ist kein Tabu-Thema.» Weiter erzählt sie: «Deshalb haben wir auch die Totenköpfe, denen man in Mexiko überall begegnet für unser Projekt aufgegriffen. Die Farben und das Licht haben mich sehr beeinflusst und werden zukünftig bei meinen künstlerischen Arbeiten eine Rolle spielen.»

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