Sexueller Übergriff auf Laeri hat sich nicht bestätigt
SRF-Kader muss trotzdem gehen

Wirtschaftsjournalistin und Ex-Moderatorin Patrizia Laeri berichtete Anfang des Jahres, dass ein ihr vorgesetzter Redaktor des SRF sie als Praktikantin sexuell belästigt habe. Nun sei der Arbeitsvertrag mit dem Mann aufgelöst worden.
Publiziert: 10.05.2023 um 18:39 Uhr
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Aktualisiert: 11.05.2023 um 14:09 Uhr
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Wirtschaftjournalistin Patrizia Laeri machte öffentlich, während ihres Praktikums bei SRF sexualisierte Gewalt erlebt zu haben.
Foto: Nathalie Taiana

Wirtschaftsjournalistin und Unternehmerin Patrizia Laeri (46) machte Anfang des Jahres öffentlich, dass sie während ihrer Zeit als Praktikantin beim Schweizer Radio und Fernsehen von einem ihr vorgesetzten Mann sexuell belästigt worden sei. «Redaktor versucht, mich als junge Praktikantin zu küssen. Muss mich körperlich wehren. Er versucht es genau gleich bei der nächsten Praktikantin. Er sitzt immer noch in Leitungsfunktion beim SRF», schrieb Laeri damals auf Instagram. Das Medienunternehmen versprach daraufhin: «Die geschilderten Vorfälle werden sorgfältig und gemäss einem klar definierten Prozess aufgearbeitet.»

Im Laufe einer eingeleiteten Untersuchung meldeten sich weitere Leute. Insgesamt hätten sich fünf weitere Mitarbeitende mit Vorwürfen gegen die nicht namentlich genannte Person gemeldet, erklärte das SRF im März in einem Statement: «Drei dieser Meldungen konnten abschliessend untersucht werden. Bei zwei Meldungen, die erst später eingetroffen sind, laufen noch die entsprechenden Untersuchungen der externen Fachstelle. SRF betont: «Keine dieser fünf weiteren Vorwürfe bezieht sich auf sexuelle Belästigung.»

«Widerspricht der Charta der SRG»

Ende März, dann die ersten Ergebnisse: «Laut Untersuchungsbericht konnte die externe Fachstelle aufgrund der widersprüchlichen Aussagen der Befragten nicht abschliessend klären, wie sich das damalige Treffen vor 20 Jahren abgespielt hat und wie es überhaupt dazu gekommen ist.» Bei der Befragung habe sich zudem herausgestellt, dass sich der Vorfall nicht am Arbeitsplatz ereignet hat.»

Nun sind auch die letzten Vorfälle untersucht und der Mitarbeiter, der laut Laeri mittlerweile eine Kaderfunktion innehat, muss das SRF verlassen. Der Online-Plattform «Watson» liegt eine Mitteilung an die Mitarbeitenden des SRF vor: «SRF und der Mitarbeiter, auf den sich die Vorwürfe beziehen, haben im gegenseitigen Einvernehmen entschieden, das Arbeitsverhältnis aufzulösen.»

Weiter heisst es: «Die fünf Vorwürfe beziehen sich auf einen Umgang mit Kolleginnen und Kollegen, welcher der Charta der Zusammenarbeit in der SRG widerspricht.» Ein gutes Arbeitsklima sei für SRF zentral, man werde deshalb weiter daran arbeiten, die Charta im Unternehmen noch besser zu verankern. (grb)

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