Ende Oktober war Röbi Koller (64) Gast bei einem Podiumsgespräch zu Wirtschaftsfragen im Zürcher Limmattal – und sorgte für einen Skandal: Auf den berühmten Blackface-Skandal 2016 angesprochen, verwendete der Moderator das N-Wort. Damals war der deutsche Comedian Guido Cantz (51) mit schwarz angemaltem Gesicht in Kollers Sendung «Happy Day» aufgetreten, ohne dass dieser darüber Kenntnis hatte. Auf dem Podium erklärte Koller den Vorfall wie folgt: «Du kannst in einer Livesendung nicht zu jemandem sagen, du bist ja gar kein N***» In der Folge hagelte es Kritik von allen Seiten. Nun äusserte sich auch SRF, bei dem Koller angestellt ist – und will das Gespräch mit dem prominenten Talkmaster suchen.
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Auf Anfrage von Blick äusserte sich der Sender zur verbalen Entgleisung seines Aushängeschildes. Yves Schifferle (47), der bei SRF als Leiter Show amtet, verurteilt Kollers Aussagen und betont, dass die Äusserungen in keiner Weise mit den Werten des Hauses SRF vereinbar seien. Man habe zuvor keine Kenntnis von diesem Vorfall gehabt, Koller sei als privater Redner bei der Veranstaltung aufgetreten. Weiter unterstreicht der Leiter Show: «SRF verurteilt jede Art von Diskriminierung und Rassismus» – und kündigt Konsequenzen an: «Wir werden das Gespräch mit Röbi Koller suchen.»
Klapproth bezieht Stellung
Auf besagtem Podium fungierte Ex-«10 vor 10»-Moderator Stephan Klapproth (64) als Moderator. Die «Limmattaler Zeitung» berichtet, er habe Kollers Aussage damals unkommentiert gelassen. Gegenüber Nau.ch widerlegt Klapproth diese Beobachtung inzwischen. Er habe sofort interveniert und seine Überraschung gezeigt.
«Ich bestand auf Klärung, dass das N-Wort als Zitat gemeint war, was man nicht sagen darf», erklärte er dem Online-Magazin. Koller habe sich antirassistisch äussern und das Blackfacing (Deutsch: Gesichtsschwärzung) eines weissen Schauspielers in die Schranken weisen wollen, klärt er die Situation auf. «Aber sein Satz war falsch formuliert.» Klapproth betont genauso auch die Sensibilität, die heute bei solchen Fragen angebracht sei – und nimmt seinen SRF-Kollegen in Schutz: Einige, die jetzt aufschrien, hätten sich in der Praxis wohl weniger für das Empowerment von Menschen mit anderem kulturellen Hintergrund eingesetzt als Röbi Koller.