Es ist Donnerstag, der 20. Oktober 2022. SRF-Moderator Röbi Koller (64), vielen als Gesicht des Formats «Happy Day» bekannt, nimmt am Wirtschaftspodium Limmattal in Spreitenbach teil. Die Eröffnungsrede hatte Bundesrat Guy Parmelin (62) gehalten, auf der Bühne sitzt auch noch Unternehmer Roland Brack (50), die Moderation übernimmt der ehemalige SRF-Kollege Stephan Klapproth (64). Plötzlich vergreift sich Koller arg in seiner Wortwahl.
Der 64-Jährige erzählt von der zweifelhaft berühmten «Happy Day»-Sendung 2016, als er vom deutschen Komiker Guido Cantz (51) mit einem geschmacklosen Blackface-Witz hereingelegt wurde. Cantz hatte sich damals das Gesicht schwarz angemalt und sich in die Sendung geschlichen. Darauf angesprochen meinte Koller auf dem Podium: «Du kannst in einer Livesendung nicht zu jemandem sagen, du bist ja gar kein N***.»
Heftige Kritik
Moderator Klapproth äusserte sich in diesem Moment nicht zu Kollers verbaler Entgleisung – es taten andere, wie zum Beispiel Jasmina Ritz, Geschäftsführerin der Standortförderungsorganisation Limmatstadt AG. Gegenüber der «Limmattalerzeitung» empörte sie sich: «Ich traute meinen Ohren nicht!» Sie könne sich nicht erklären, wie eine Person des öffentlichen Lebens zu so einer verletzenden und inakzeptablen Aussage käme.
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Auch SVP-Kantonsrat Pierre Dalcher (61), der ebenfalls zugegen war, kommentierte Kollers Aussage und befand, dieser habe «eine Grenze überschritten». Personen, die wie er selbst in einer Zeit aufgewachsen seien, in der dieser Sprachgebrauch noch üblich gewesen sei, müssten sich «manchmal etwas konzentrieren, damit solche Ausdrücke nicht rausrutschen.» Er fände eine öffentliche Entschuldigung Kollers indes angebracht.
Mittlerweile hat sich auch der «Happy Day»-Moderator zum Eklat geäussert: Koller schreibt in einer Stellungnahme, es sei in keinem Moment um People of Colour gegangen. «Ich sprach über einen weissen Mann, der sich in meiner Livesendung schwarz geschminkt und damit eine konfuse Situation geschaffen hatte.» Koller habe das «N-Wort» in diesem Moment explizit als Zitat verwendet, «was man selbst in einem solchen Stressmoment nicht sagen darf.» (las)
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