Nach Läderach-Skandal und Hollywood-Streik
Ab heute ist Zürich Europas Filmhauptstadt

Hinter den Verantwortlichen des Zurich Film Festival liegt in den letzten Wochen kein Sprint, sondern ein Marathon. Zu den organisatorischen Schwierigkeiten wegen des Streiks in Hollywood kam der Bruch mit Läderach. Jetzt steht in Zürich endlich der Film im Fokus.
Publiziert: 28.09.2023 um 00:05 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2023 um 21:38 Uhr
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Endlich ist Zürich wieder Filmstadt: Heute Donnerstag startet das 19. Zurich Film Festival.
Foto: Keystone
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Laszlo SchneiderTeamlead People-Desk

Für gewöhnlich läutet der September Tristesse ein – die Blätter verfärben sich verheissungsvoll, die Temperaturen fallen gegen Ende des Monats vielerorts schon in den einstelligen Bereich, die ersten Supermärkte verkaufen Weihnachtsdekorationen. In Zürich ist die Stimmungslage dieser Tage eine komplett andere. Während sich an den Ufern der Limmat noch viele bei Temperaturen weit jenseits der 20-Grad-Marke in der Sonne räkeln, rufen es die Möwen am Zürcher Seebecken bereits vom Dach des Opernhauses: Das Zurich Film Festival (ZFF) startet heute Donnerstag bereits zum 19. Mal – und das bei perfekten Bedingungen.

Noch vor einigen Wochen stand hinter dem Festival ein grosses Fragezeichen – der Schauspieler-Streik in Hollywood drohte dem ZFF einen Strich durch die Rechnung zu machen. Trotzdem – und wegen einiger Ausnahmeklauseln – schaffte es das ZFF, Filmstars wie Jessica Chastain (46) oder Ethan Hawke (52) nach Zürich zu locken. Ende letzter Woche erschütterte der Skandal um Schoggi-Sponsor Läderach das ZFF, man einigte sich auf eine sofortige Beendigung der Zusammenarbeit. Am Mittwochnachmittag erinnert nur noch das Logo im Programmheft an die Kooperation. Von nun an gilt: voller Fokus auf den Film.

Züri Gschnätzlets und Röschti

Festivaldirektor Christian Jungen (50) blicke den kommenden zehn Festivaltagen voller Vorfreude entgegen, wie er gegenüber Blick sagt – «besonders auf den Eröffnungsfilm im Beisein von Bundespräsident Berset und die Filme aus unserem Gastland Südkorea». Für Unentschlossene gibt er hierzu einen Geheimtippp ab: «Das Beziehungsdrama ‹Jeong-Sun› über eine heimliche Liebe von zwei Menschen, die in der gleichen Fabrik arbeiten. Ein Thema, das man auch in vielen Schweizer Büros kennt.»

Dass die Gewerkschaft der Drehbuchautoren in Hollywood mittlerweile ihren Streik beigelegt hat, könnte dem ZFF in die Karten spielen, wie Jungen bestätigt: «Ich hoffe, dass die Studios auch schnell einen Deal mit den Schauspielern machen. Dann würden wir noch versuchen, einen Star wie Liam Neeson (71) nach Zürich zu holen, um seinen Film ‹In The Land of Saints and Sinners› persönlich vorstellen zu können.» Erst einmal möchte er den sowieso anwesenden Topshots das neue Zürcher Kino Frame zeigen: «Und später servieren wir ihnen Züri Gschnätzlets mit Röschti.»

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