Darum gehts
- Ostern fällt ins Wasser laut Wetterschmöcker Roman Ulrich
- Bauernregeln als Basis für Wettervorhersagen der Muotathaler Wetterschmöcker
- Roman Ulrich erreichte mit seinen Prognosen für Winter 2023/2024 den 1. Platz
Ja was denn nun? Ostern steht bevor. Bleibt es trocken, wenn die Eier am Sonntag, 20. April, draussen versteckt werden? Lohnt sich das Grillfest, die Reise ins Tessin oder ist eher Fonduewetter angesagt? Sonnenhut oder Regenschirm? Fragen über Fragen und mehr als Grund genug, die vom Muotathaler Wetterschmöcker Roman «Jöri» Ulrich (53) beantworten zu lassen.
Seit 2006 gehört er zum illustren Kreis der sechs Innerschwyzer Wetterpropheten, wie sie sich gerne nennen. Mit Prognosen, die teils erstaunlich zutreffend waren, haben sie längst einen Kultstatus erreicht. «Tannenzapfen»-Alois gibt seine meteorologischen Analysen je nachdem, wie sie auf dem Boden liegen. Bei Martin Horat (1944–2024) waren es die Ameisen, die ihm Antwort gaben.
Ausschlaggebend ist der Fridolinstag
Roman «Jöri» Ulrich setzt auf die Bauernregeln, die ihn schon als Kind faszinierten, wie er gegenüber Blick sagt. «Es ist überliefertes Wissen, das es seit ein paar Jahrhunderten gibt und sehr verlässlich ist. Dabei beziehen sich viele auf christlich religiöse Feiertage. Ulrichs Lieblingsregel bezieht sich auf den Fridolinstag, der am 6. März war und er auf Mundart formuliert: «Schniitts am 6. März, schniits no 36 Mal», bis zum Sommer hin. Auf diese Schnee-Regel könne man sich sehr gut verlassen, daher mag Ulrich sie besonders.
Es gäbe mittlerweile auch eine moderne Bauernregel, wobei die humoristisch gemeint sei: «Regnets und schneits im April, sind die Klimakleber still», sagt der Bauer aus Bisisthal SZ. Da sind wir am springenden Punkt, wie es denn gemäss ihm nun mit Ostern aussieht. «Ostern fällt ins Wasser», sagt er und ergänzt: «Es regnet vom 14. bis am 20. April und es wird saukalt. Wenn es nicht gerade regnet, gibts eine unangenehme, kalte Bise.»
Die Schneefallgrenze sinkt deutlich
Auch sein Blick über den Kanton Schwyz südlich ins Tessin schwenkt, winkt er ab. «Die Blechlawine wirds ja trotzdem geben, auch wenn es da überdurchschnittlich kühl werden wird, wie bei uns.» Auch werde im April die Schneefallgrenze deutlich sinken, aber nicht bis ins Flachland gelangen.
Übrigens, die Muotathaler Wetterschmöcker vergleichen zweimal im Jahr, wer mit seiner Prognose am nächsten beim tatsächlichen Wetter lag. Roman Ulrich erreichte mit seinen Bauernregel-Prognosen für Winter 2023/2024 letzten Winter den 1. Platz, seine Prognosen waren am präzisesten.
Ob wir uns auf einen schönen Sommer freuen können, werden die Innerschweizer Wetterpropheten am 25. April bekanntgeben.