Was für eine schöne Bescherung! Gölä (52) überrascht die 34 Seniorinnen und Senioren vom Schlössli Pflegeheim am See in Bönigen BE mit einem Besuch – und er kommt mit vollen Händen: Der Büezer-Rocker überbringt ihnen Dutzende seiner CDs «Urchig – Die beschtä Schwiizer Mundart Hits», die er 2018 veröffentlicht hat. «Ich will den Menschen, die in dieser schwierigen Zeit noch isolierter sind als sonst, eine besondere Freude bereiten», sagt er.
5000 CDs an über 170 Pflegeheime
Doch damit nicht genug: Der Berner Musiker wird in den nächsten Tagen ganze 5000 seiner CDs und DVDs an die Bewohner von über 170 Pflegeheimen in der ganzen Deutschschweiz verteilen. Grund: «Ich muss mein Lager räumen. Statt die CDs zu vernichten, verschenke ich sie lieber.»
Von der «Urchig»-CD, auf der auch andere Stars wie Andrea Berg (54), Melanie Oesch (32) und Trauffer (41) singen, hatte Gölä ursprünglich 60'000 Stück pressen lassen. Über 50'000 sind verkauft. Bis vor kurzem standen bei ihm zu Hause also noch knapp 10'000 dieser CDs herum. «Da heutzutage kaum mehr jemand solche Tonträger kauft, wäre ich auf diesem Bestand wohl bis zu meinem Lebensende sitzen geblieben.»
Wegwerfgesellschaft geht Gölä auf den Keks
Vernichten wollte er die Alben nicht. «Erstens habe ich viel Arbeit in diese CD gesteckt, zweitens geht mir unsere jetzige Wegwerfgesellschaft mächtig auf den Keks.» Heutzutage werde alles gleich in den «Ghüder» geschmissen, wenn es gerade mal nicht mehr gebraucht werde. «Dabei könnte man doch so vieles an Freunde verschenken oder Bedürftigen spenden.» Für seine Weihnachtsaktion spannte der Mundartsänger mit dem Paketexperten DPD Schweiz zusammen, der ihm bei der Verteilung der CD- und DVD-Päckchen hilft.
«Unsere Bewohner waren ganz begeistert, Gölä mal nicht nur am Fernsehen, sondern in Echt zu erleben», sagt Alexander Odenbach (53), Geschäftsführer des Pflegeheims Schlössli am See. Auch wenn der Sänger das Heim wegen der Corona-Schutzmassnahmen nicht betreten durfte. So kommunizierte er mit ihnen durch die Glasfassade mit viel Gestik und Mimik. «An den Liedern auf der CD werden die Senioren noch viel Freude haben», glaubt Odenbach. Und Gölä witzelt: «Sie sind wohl auch die Einzigen, die heute noch einen CD-Spieler haben.»