Ein prächtiger Wintertag auf dem Raten in Oberägeri ZG. Der Blick auf den Ägerisee und die umliegenden Berge ist atemberaubend. «Jetzt seht ihr mit eigenen Augen, warum es mir im Ägerital so gut gefällt», sagt Fabienne Gyr (36) zur Begrüssung und zieht den Schlitten den Berg hoch. Die Moderatorin ist gut gelaunt und für jeden Spass – und jedes Fotosujet – zu haben. Während des Interviews mit der GlücksPost kullern dann aber auch Tränen. Denn vor kurzem ist Gyrs Mutter Edith Bamert († 66), die sie liebevoll «Mömel» nannte, nach langer Krankheit verstorben.
Fabienne Gyr, wir treffen uns auf dem Raten oberhalb Ihres Heimatortes. Sind Sie oft hier anzutreffen?
Ich bin oft im Ägerital unterwegs. Kürzlich war ich mit meiner bald dreijährigen Nichte hier schlitteln. Und hier habe ich Ski fahren gelernt.
Was macht Ihre Heimatregion für Sie aus?
Die Vielfältigkeit. Wenn ich nicht arbeite, bin ich meistens in der Natur anzutreffen. Ich habe das Privileg, Wald, Berge und See direkt vor der Haustüre zu haben. Diese Region bedeutet mir deshalb so viel, weil ich alles machen kann, im Winter Langlauf oder Schneeschuhlaufen, im Sommer Biken oder auf den See.
Wie andere Moderatoren in die Nähe von Zürich zu ziehen kommt für Sie also nicht in Frage?
Auf gar keinen Fall. Ich bin in meinem Job oft unterwegs und habe viel mit Menschen zu tun. In meiner Freizeit brauche ich Ruhe und die Natur. Und das hat man in der Stadt nicht.
Ihr Mann Mario ist Stadt-Luzerner. War von Anfang an klar, dass er aufs Land zieht?
Gezwungen habe ich ihn nicht (lacht). Da meine Familie in der Umgebung wohnt und ich ein sehr enges Verhältnis zu ihnen habe, war relativ schnell klar, dass ich in ihrer Nähe bleiben möchte. Und zum Glück gefällt es Mario in Oberägeri auch.
Dieser Artikel wurde erstmals in der «Glückspost» veröffentlicht. Mehr aus der Welt der Schweizer Prominenz, Royals und Sportstars erfährst du immer montags in unserem Gratis-Newsletter! Zur Anmeldung
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Zudem lebte Ihre Mutter, die viele Jahre an multipler Sklerose litt, hier im Alters- und Pflegeheim. Wie Sie mir vor dem Interview erzählt haben, ist sie Ende Jahr leider verstorben. Wie geht es Ihnen?
Es zerreisst mir das Herz, und ich brauche Zeit, um das zu verarbeiten. Im Moment möchte ich aber keine weiteren Fragen beantworten und wünsche mir einen respektvollen Umgang der Öffentlichkeit.
Sie mussten vor Jahren auch den Tod ihres ehemaligen Partners, des Eishockeyspielers Duri Camichel, verkraften, der durch einen Autounfall starb. Haben Sie trotzdem das Gefühl, Sie stehen auf der Sonnenseite des Lebens?
Kurz nach solchen Schicksalsschlägen ist es schwierig, das zu sehen. Von Duri konnte ich mich nicht verabschieden und es ging lange, bis ich das verdaut habe. Aber ja, ich stehe definitiv auf der Sonnenseite des Lebens. Ich habe den besten Mann der Welt, einen Job, den ich über alles liebe, ein Dach über dem Kopf und Essen im Kühlschrank. Manchmal muss man in die Vogelperspektive, damit man merkt, wie gut es einem geht. Ich habe alles, was man für ein glückliches Leben braucht.
Was muntert Sie auf, wenn Sie nicht gut drauf sind?
Ich gehe an die frische Luft und powere mich richtig aus. Oder ich mache mir mit meinem Mann, meinem Bruder oder meiner Nichte einen schönen Abend. Es ist aber auch wichtig, diese Momente zuzulassen. Bei Duri habe ich gelernt, dass ich mir Zeit lassen muss, um alles zu verarbeiten.
Sowohl Mario wie auch Duri waren Profisportler. Das ist kein Zufall, oder?
Wie viele andere Paare haben wir uns bei der Arbeit kennengelernt. Wenn 80 Prozent der Männer, mit denen man zu tun hat, Sportler sind, ist die Chance, dass man sich in einen verliebt, gross. Und weil ich selber viel Sport mache, wäre ein Couch-Potato nichts für mich. In Mario hätte ich mich aber auch verliebt, wenn er kein Sportler gewesen wäre.
Warum?
Er ist lustig, intelligent und auf Augenhöhe mit mir. Er kann mich auch intellektuell fordern, und das ist mir wichtig. Mit ihm Sport zu treiben, ist aber schwierig, weil er praktisch überall besser und ausdauernder ist. Aber die Leidenschaft für den Sport und die Liebe zur Natur verbinden uns.
Geboren am 3. Januar 1988, wächst Fabienne Gyr in Oberägeri ZG auf, wo sie heute noch lebt. 2007 war sie Kandidatin bei den Miss-Schweiz-Wahlen. Ihre journalistische Karriere startete sie bei Radio Central. Danach arbeitete sie über zehn Jahre lang beim Zentralschweizer Fernsehen Tele 1. 2020 wechselte sie zu SRF, wo sie «Samschtig-Jass», «SRF bi de Lüt» und «Sportpanorama» moderiert. Sie ist mit Ruder-Olympiasieger Mario Gyr verheiratet.
Geboren am 3. Januar 1988, wächst Fabienne Gyr in Oberägeri ZG auf, wo sie heute noch lebt. 2007 war sie Kandidatin bei den Miss-Schweiz-Wahlen. Ihre journalistische Karriere startete sie bei Radio Central. Danach arbeitete sie über zehn Jahre lang beim Zentralschweizer Fernsehen Tele 1. 2020 wechselte sie zu SRF, wo sie «Samschtig-Jass», «SRF bi de Lüt» und «Sportpanorama» moderiert. Sie ist mit Ruder-Olympiasieger Mario Gyr verheiratet.
Die GlücksPost hat für Sie ein Horoskop für dieses Jahr erstellen lassen. Haben Sie dieses gelesen?
Mein Papi hat mir davon erzählt, detailliert gelesen habe ich es aber noch nicht. Ich bin gespannt.
Unter anderem heisst es, dass das Familienleben mehr Zeit einnimmt, während berufliche Engagements reduziert werden.
Das kann ich nicht unterschreiben. Mein Ziel für dieses Jahr ist, runterzufahren, anzukommen und alles etwas ruhiger zu nehmen. Ich möchte mehr private Zeit, das berufliche Engagement reduziere ich deswegen aber nicht. Die Daten für «Sportpanorama» und «Samschtig-Jass» sind fix, und auch «SRF bi de Lüt – live» und «Sports Awards» werden weitergeführt.
Weiter heisst es, dass es in diesem Jahr um Ihre ganz persönlichen Bedürfnisse geht, zum Beispiel um den Kinderwunsch.
Diese Frage wird mir oft gestellt. Und ich verstehe das. Aber das, was ich jetzt mache, ginge mit Kindern nicht. Deshalb ist meine Antwort immer dieselbe: Ja, wir wollen Kinder, aber erst in ein, zwei Jahren. Mir ist bewusst, dass ich nicht mehr zehn Jahre warten kann, aber ich geniesse mein Berufsleben momentan zu sehr. Aber natürlich träume ich von einer Familie. Wenn es so weit ist, würde ich dann sicher beruflich kürzertreten.
Von der GlücksPost wurden Sie kürzlich auch zur schönsten Schweizerin gekrönt.
Das hat mich wahnsinnig gefreut und macht mich stolz. Vor allem mit weit über 30. Denn normalerweise verbindet man Schönheit mit Jugendlichkeit. Und dass auch die Persönlichkeit berücksichtigt wurde, freut mich noch mehr. Ich bin selbständig, ehrgeizig und trotzdem bodenständig und hoffe, damit ein Vorbild für junge Frauen zu sein.
Sind Sie eitel?
Nein, ich bin nicht eitel. Aber das Äusserliche gehört zum Job. Wenn ich ein Fotoshooting habe, schaue ich schon, wie ich aussehe. Ich bin aber immer natürlich unterwegs. Bei den Sendungen bin ich bei jedem Wetter draussen. Dann kannst du es vergessen mit der Eitelkeit (lacht). Privat gehe ich oft ungeschminkt aus dem Haus.
Im Frühling wurden Sie beim «Prix Walo» zum Publikumsliebling gekürt. Wie erklären Sie sich Ihre Beliebtheit?
Ich bin im Fernsehen so, wie ich privat bin. Ich nehme mich selbst nicht so ernst und kann auch mal über mich selbst lachen. Das bestätigen mir zum Glück auch Leute aus meinem näheren Umfeld.
Wer Erfolg hat, hat Neider. Wie gehen Sie mit Kritik um?
Ich habe gelernt, damit umzugehen. Früher hat es mich sehr beschäftigt, wenn mich Leute auf den sozialen Medien kritisiert haben. Heute kommt das glücklicherweise selten vor. Aber ganz ehrlich: Warum erlauben sich Leute, andere ungefragt zu beurteilen, zum Beispiel wegen einer neuen Haarfarbe? Bei der Kassierin im Dorfladen würden sie das ja auch nicht machen. Aber viele meinen, dass man ihnen gehört, sobald man in der Öffentlichkeit steht.
«SRF bi de Lüt - live» läuft dreimal pro Jahr. Welches ist Ihre bevorzugte Jahreszeit?
Das ist eine schwierige Frage, weil jede Jahreszeit ihren Reiz hat. Ich freue mich sehr auf Elm GL (27. Januar, 20.10 Uhr, SRF 1), wenn es dunkel ist und die Häuser beleuchtet sind. Die Einspieler haben wir im Schnee gedreht. Das hat schon einen gewissen Charme, auch wenn man tagelang in der Kälte probt. In Kreuzlingen TG im Sommer war es 30 Grad heiss. Dann hat man jeweils ein grosses Dorffest. Wenn ich mich entscheiden müsste, dann für die Winter-Sendung. Es macht Spass, eine Sendung in einem ungewohnten Umfeld zu machen. Wir sind in Elm auf dem Dorfplatz, mit einem Meter Schnee, und es ist kalt. Und wir bringen den Leuten dieses Feeling in die Stuben.
In der Sendung sieht man Sie jeweils auch als Schauspielerin. Haben Sie diesbezüglich Ambitionen?
(Lacht.) Nein, überhaupt nicht. Ich glaube, ich bin die schlechteste Schauspielerin, die es gibt. Wir haben für Elm das Disney-Märchen «Frozen» umgeschrieben und erzählen, wie das Martinsloch entstanden ist. Es macht zwar Spass, aber als Schauspielerin bin ich wirklich nicht geeignet.
Während «Samschtig-Jass» aufgezeichnet ist, sind «SRF bi de Lüt» und «Sportpanorama» live. Was macht für Sie den Reiz von Live-Sendungen aus?
Man geht mit einer anderen Einstellung an die Sendung ran und ist etwas mehr auf Nadeln. Beim «Samschtig-Jass» weiss ich, dass man es im schlimmsten Fall wiederholen könnte. Es gibt nichts Besseres als eine Live-Sendung am Samstagabend.
Seit einem knappen Jahr moderieren Sie «Sportpanorama». Ihr Fazit?
Die Sendung macht mir Spass und das Team ist toll. Aber weil ich die Sendung nur einmal pro Monat moderiere, brauche ich noch etwas Zeit, um wirklich anzukommen.
Gibt es einen Sportler, den Sie noch gerne in der Sendung als Gast hätten?
Bei meinen ersten «Sports Awards» hatte ich Roger Federer auf der Bühne. Also hätte ich direkt wieder aufhören können (lacht). Aber bei «Sportpanorama» kann man in die Tiefe gehen und da hätte ich eine lange Liste. Ob ich jetzt den Meister-Trainer von YB, Raphael Wicky, oder die eher unbekannte Ultracyclistin Isa Pulver zu Gast habe, spielt keine Rolle. Beide waren spannende Gesprächspartner und die Abwechslung zwischen grossen und weniger bekannten Namen macht die Sendung aus. Deshalb kann ich keinen konkreten Namen nennen. Aber zu Roger Federer würde ich für ein «Sport-Rentner-Gespräch» natürlich nicht Nein sagen.
Und wann ist «SRF bi de Lüt - live» in Oberägeri zu Gast?
(Lacht.) Das ist eine gute Frage. Ich habe das schon mehrmals platziert, und es ist ein Thema. Toll wäre, wenn die Gemeinde selbst auch Lust drauf hätte und sich beim SRF melden würde.
Was würden Sie den TV-Zuschauern von Ihrer Gemeinde zeigen?
Angefangen bei Traditionen wie das «Chlauseslä» am Samichlaustag über drei verschiedene Fasnachtsumzüge bis hin zum Flössen auf dem See. Und den Höhenweg muss man auch einmal gesehen haben. Um das volle Programm zu zeigen, müssten wir die Sendung um zwei Stunden verlängern. Oder wir machen zwei Sendungen, eine im Winter und eine im Sommer.
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