Mit einem fröhlichen Gassenhauer eroberte er sogar die deutsche Hitparade. Wie der «Tages-Anzeiger» am Mittwochabend schreibt, ist Mario Feurer, der Komponist des Mundart-Songs «Grüezi wohl, Frau Stirnimaa» am Dienstag im Alter von 82 Jahren gestorben. Das hatte Feurers Familie zuvor bestätigt. Der Zürcher war Teil der Folk-Pop-Gruppe Minstrels.
Feurers Erfolg mit den Minstrels brachte der Band einen Höhenflug, der sie sogar in die deutsche Hitparade katapultierte. Laut Hitparade.ch hielt sich der Song zehn Wochen lang auf Platz 1 in der Schweiz und erreichte Rang 3 in Deutschland sowie Platz 5 in Österreich. Die Minstrels hatten zahlreiche TV-Auftritte, darunter auch in Italien, und wurden über Nacht berühmt, nachdem sie das Lied «Grüezi wohl, Frau Stirnimaa» bei einem TV-Auftritt an der Olma in St. Gallen präsentierten.
Single-Cover erregte Aufsehen
Das originelle Single-Cover, das oft ein Loch hatte, durch das zwei Finger gesteckt werden konnten, um Frauenbeine darzustellen, erregte zusätzliches Aufsehen. Die Minstrels, bestehend aus Mario Feurer, Pepe Solbach und Daniel Fehr, der 2021 verstarb, waren für ihre Verkleidungen als Troubadoure und ihren Mix aus Folk, Blues und Volksmusik bekannt. Ein weiterer Hit der Band war «Hopp de Bäse!».
Ihre erste Langspielplatte, «Chrüsimüsi», erschien erst 1971. Feurer, der in Zürich aufwuchs und ein wahres Niederdorf-Original war, blieb der Musik auch nach der Auflösung der Band im Jahr 1974 treu. Er spielte weiterhin in Bands wie dem Trio Grande, das laut «NZZ» «am liebsten in Restaurants, rauchgeschwängerten, hautnah bei den Leuten» auftrat.
Feurer hätte sich den Erfolg nie träumen lassen
Zur Entstehung des legendären Stücks gibt es zwei Versionen. Laut Feurer kam ihm die Idee, als er im Innerschweizer Stück «Schäfli-Schottisch» den Ausruf «Grüezi wohl, Frau Stirnimaa» hörte. «Das fand ich lustig, setzte mich hin und schrieb ein neues Lied. Dass daraus ein so grosser Hit würde, hätte ich mir allerdings nie träumen lassen,» erzählte Feurer einmal dem «Blick».
Eine andere Version besagt, dass Feurer einen Strassenmusikanten im Niederdorf hörte, der den «Schäfli-Schottisch» auf der Handorgel spielte. Feurer und seine Bandkollegen nahmen das Stück in ihr Repertoire auf und schrieben dazu einen Mundarttext. Wie Radio SRF in einer Sendung darlegte, lässt sich der Ursprung des Liedes bis nach Italien zurückverfolgen. Es gehörte zum Repertoire des in Italien ausgebildeten Engadiner Volksmusikers Cla Genua, der im Stück «La Zitellona» ebenfalls eine ältere Frau besingt. Das war mehr als 40 Jahre vor dem Schweizer Hit.
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