Mario Feurer (70) und die Minstrels
Grüezi wohl, Herr Stirnimaa!

Säged Si, wie läbed Si, wie sind Si au so draa?
Publiziert: 22.10.2012 um 08:00 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 04:18 Uhr
Zum Fingerdurchstecken: Feurer zeigt das verspielte Plattencover des Minstrels-Songs mit der badenden Frau.
Foto: Siggi Bucher
Von Tom Wyss

Vor mehr als 40 Jahren schrieb er Musikgeschichte: Mario Feurer (70) komponierte mit «Grüezi wohl, Frau Stirnimaa!» den erfolgreichsten Mundart-Song aller Zeiten. Am Samstag kam es in der SF-Show «Gipfelstürmer: Die 30 schönsten Lieder» zu einem Wiederhören mit dem Gassenhauer, der die Band Minstrels über Nacht berühmt machte.

«Das war eine verrückte Zeit damals», erinnert sich Feurer gegenüber BLICK. «Dani Fehr, Pepe Solbach und ich tingelten zuvor bloss durch die Lokale im Zürcher Niederdorf. Dann waren wir plötzlich bekannt wie bunte Hunde! Sogar im Fernsehen in Deutschland und Italien traten wir auf.»

Die Idee zu dem legendären Song (17 Wochen in der Schweizer Hitparade) sei ihm schon ein paar Jahre zuvor ­gekommen, erzählt Feurer. «Ich hörte im Innerschweizer Stück ‹Schäfli-Schottisch› den Ausruf ‹Grüezi wohl, Frau Stirni­maa›. Das fand ich lustig, setzte mich hin und schrieb ein neues Lied. Dass daraus ein so grosser Hit würde, hätte ich mir allerdings nie träumen lassen.»

17 Wochen in der Schweizer Hitparade

Nach zwei weiteren Band-Projekten hat der Zürcher heute mit der Musik abgeschlossen. «Ich trete nicht mehr auf, träl­lere nicht mal mehr unter der ­Dusche», sagt er. «Vermissen tue ich es nicht. Und die ‹Frau Stirnimaa› habe ich ja oft ­genug gesungen.»

Aus dem Musiker ist mittlerweile ein Hausmann geworden. Feurer wäscht, kocht und kümmert sich nebst dem Haushalt um seine pflegebedürftige Frau Hanna (81). «Früher war sie als Managerin meiner Bands für mich da, heute schaue ich zu ihr», sagt er. «So gleicht sich alles aus. Und wir haben es sehr gut mitei­nander.» Demnächst werden sie wieder zusammen in die Ferien fliegen.

Eines ist bei Feurer aber noch fast genau gleich geblieben wie damals: Er ist immer noch ­regelmässig in den Kneipen anzutreffen. «Aber nur noch als Gast», sagt er. Und fügt mit einem Schmunzeln an: «Ich habe da so ein paar Stammlokale.»

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