Sie lud zur «White Party» am Mallorca-Felsenstrand von Port Adriano. Da wollte die schrille Schlagersängerin Simona LuxXus, die am liebsten über Diamanten, Champagner und ihren Chihuahua Donna singt, mit 35 Gästen ihren 52. Geburtstag feiern. Und zwar so, als hätte es weder Corona, noch entsprechende Einschränkungen jemals gegeben. Es floss reichlich Alkohol, DJ David G. heizte musikalisch ein, ein Grillmeister sorgte für die Kulinarik, Masken trug niemand.
Nur hat die einstige Tele-Züri-Moderatorin, die vor acht Jahren auf die Baleareninsel auswanderte, ihre Rechnung nicht mit den Behörden gemacht. Denn plötzlich tauchten ein paar dunkel gekleidete Männer in Uniform auf. Erst hätten alle gelacht. «Wir dachten, die Polizisten seien Stripper», sagt sie zu Blick. Das Lachen sei ihnen aber schnell wieder vergangen. Gerufen wurden sie vom Beizer des geschlossenen Restaurants, auf dessen Terrasse sich das Caterin installierte und der das anhand von Filmaufnahmen sah. «Mich hat er nicht auf dem Film gesehen, sonst hätte er sicher nicht die Bullen gerufen», so Simone Sigmund, wie die Sängerin bürgerlich heisst. Denn sie sei oft an dem Stand mit Freunden zum Picknick verabredet, was noch nie ein Problem gewesen sei.
Von Verboten wusste LuxXxus nichts
Die Luxus-Liebhaberin bekam eine Anzeige, da Alkohol und Grillieren am Strand, eine Veranstaltung ohne Bewilligung und das Nichttragen der Maske verboten ist. Wie kann man das nicht gewusst haben? Simone LuxXxus verteidigt sich. «Wir haben es wirklich nicht gewusst. Auf Mallorca ändern ständig die Regeln und Gesetze. Dass man in der Nacht nicht am Strand feiern darf, wusste ich, aber es war ja am Mittag. Und es hiess, draussen müsse man seit dem 4. Februar keine Maske mehr tragen. Hier weiss niemand mehr, was nun gilt und was nicht.»
Mit dieser Einstellung dislozierte die Partygruppe in eine andere Bucht. Blöd nur, der Grillmeister habe so eine starke Rauchwolke erzeugt, dass am Hafen alle dachten, ein Feuer sei ausgebrochen. Und schon wieder kam die Polizei. «Ich hatte Angst, dass ich nun verhaftet werde, doch ich bekam wieder eine Anzeige, die Party wurde aufgelöst.»
Simona LuxXxus rechnet mit einer Busse von 7000 Euro
Geschehen ist dieser doppelte Verweis am letzten Freitag. Wie hoch die Busse sein wird, kann sie nicht abschätzen. «Es gibt keinen Regelverstosskatalog hier, es kann 7000 Euro sein oder auch mehr.» Noch rechnet sie damit, dass sie mit einer Entschuldigung und ihrem Nichtwissen über die aktuellen Massnahmen ungeschoren davon kommt. Sie will deshalb persönlich noch diese Tage auf dem Polizeiposten vorsprechen.
Das Feiern will sie sich aber nicht verbieten lassen, im Gegenteil. «Die Polizei hat meinen Geburtstag gecrasht, statt bis um Mitternacht konnten wir nur drei Stunden lang feiern. Ich habe noch so viel Champagner, Wein und Fleisch übrig, schon am kommenden Samstag hole ich irgendwo an einem noch geheimen Ort mein Fest nach.»