Ab heute Abend präsentiert SRF-Moderatorin Katharina Locher (36) im einwöchigen «Schweiz aktuell»-Sommerspecial zum Thema Grenzgeschichten eine veritable Live-Tour-de-Suisse, die sie von Ponte Tresa TI über Kreuzlingen TG, Saint-Gingolph VS, Genf und Basel kreuz und quer durchs ganze Land in fünf Grenzregionen führt (jeweils 19 Uhr auf SRF 1).
«Das Thema lag schon länger auf dem Tisch. Nun sind Grenzen aber wegen der Ferienzeit und durch den Ukraine-Krieg und die Flüchtlingsströme noch aktueller geworden», sagt Locher. Sie freut sich auf eine emotionale Reise. «Das Tessin ist für mich eine Herzensangelegenheit, weil mir das Italienische total nahe ist, die ganze Lebensart.» Vor zehn Jahren machte sie in Lugano TI ein Radio-Praktikum lernte die Region lieben. Doch schon in der Schule fing sie erstmals Feuer.«Wir hatten eine tolle Italienisch-Lehrerin, und ich schloss mit einer 6er-Matur ab, weil sie uns so gepusht hat.»
Katharina Locher
Das Geheimnis ihres Redetempos
In Lochers eigener Biografie gibt es hingegen wenige Grenzen. Sie ist innerhalb des Kantons Bern aufgewachsen und stets hiergeblieben. «Ich bin höchstens insofern eine Grenzgängerin, da meine Eltern aus der Ostschweiz kommen und ich mit ihnen ihren Dialekt spreche. Deshalb spreche ich wohl auch so schnell Berndeutsch», spielt sie darauf an, dass in der SRF-Zuschauersendung «Hallo SRF!» ihr Redetempo kritisiert wurde.
Locher berichtet bis am kommenden Freitag jeden Abend live aus einer der Grenzregionen. So kommen viele Kilometer zusammen. Doch will sie wegen ihrer Kinder Sophie (4) und Felix (2) möglichst oft zu Hause übernachten.
«Im Moment gehe ich diesbezüglich voll an meine Belastungsgrenze, es ist wohl meine Rushhour des Lebens: Mit zwei sehr kleinen Kindern, die sehr viel Mama-Papa wollen und das zu Recht auch einfordern.» Locher arbeitet 80 Prozent und hat jüngst gerade ihre neue Aufgabe als Bern-Korrespondentin angetreten, wodurch sich grosse Planungsschwierigkeiten ergeben.
«Ich muss lernen, mich gut abzugrenzen, damit ich meine Energiegrenzen nicht übertrete. Und dann habe ich auch noch andere Ansprüche. Ich möchte meinen Leuten eine gute Freundin sein und meinem Mann eine gute Partnerin. Und ich möchte regelmässig Sport machen, möchte in den Garten und etwas Feines kochen. Hier kommt mir oft mein Perfektionismus in die Quere. Durch die Kinder habe ich aber gelernt, dass nicht alles gleichzeitig geht. Sodass wir manchmal auch einfach sagen: Jetzt holen wir uns eine Pizza und machen uns das Leben einfacher.»