Bis kommenden Freitag ist Katharina Locher (35) für die «Schweiz aktuell»-Themenwoche «Pandemie als Wendepunkt» unterwegs und beleuchtet landesweit verschiedene Schicksale (jeweils 19 Uhr, SRF 1). Eine junge Frau, deren Leben sich durch Long Covid komplett verändert hat. Oder eine Schauspielerin, die in ihren alten Beruf als Kindergärtnerin zurückkehren musste. «Schicksale, die zeigen, dass die Pandemie in unser aller Leben einen Wendepunkt darstellt. Aber wir wollen nicht nur schwarzmalen. Wir zeigen ebenso, dass man diesem Einschnitt auch Positives abgewinnen kann.»
Locher meldet sich live von der Klewenalp NW, wo der Skiterrassenstreit letzten Winter zeigte, dass die Bevölkerung irgendwann genug von Vorschriften hatte. Oder aus dem Unispital Genf, das bei vielen Entwicklungen in der Pandemie vorne mit dabei war.
«Pandemie hat auch etwas Trennendes»
Die Bernerin glaubt, die Pandemie habe die Menschen in einer ersten Phase einander näher gebracht. «Dieser Zusammenhalt fühlte sich so gut an. Mit der Zeit aber stieg die Unzufriedenheit. Heute hat die Pandemie meiner Meinung nach manchmal auch etwas Trennendes, weil die Ansichten über die Massnahmen derart stark auseinandergehen.»
Ihre Familie und ihr Umfeld seien zum Glück grösstenteils von Covid verschont geblieben. «Aber auch ich habe mich zurückgezogen und musste lernen, wieder rauszugehen und Leute zu treffen. Das ist man sich einfach nicht mehr gewohnt. Und das Ganze hat mich demütiger und dankbarer gemacht.»
Zweites Kind als Wendepunkt
Auch Lochers Leben ist während der Pandemie in Bewegung geraten. Im Februar 2020 kam nach Sophie 2018 ihr zweites Kind Felix zur Welt. Ihr Alltag sei immer noch sehr turbulent. «Aber ich will nicht klagen: Diese Zeit ist auch unglaublich toll. Und mein Mann ist in meinen Moderationswochen quasi im Dauereinsatz zu Hause. Er hält mir den Rücken frei, dafür bin ich ihm unendlich dankbar.»
Wie sieht sich die Moderatorin selber als Mutter? «Unperfekt, immer mit Flecken auf dem T-Shirt, liebevoll, möchte-gern-konsequent. Und ich staune immer wieder über meine Geduld. Als ich noch keine Kinder hatte, hätte ich mich niemals als geduldig beschrieben.»