«Es gibt immer noch Klischees in dieser Branche»
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LKW-Fahrerin Janina Martig:«Es gibt immer noch Klischees in dieser Branche»

Janina Martig lenkt 40-Tönner
«Lastwagenfahrerinnen werden oft belächelt»

Motoren haben die Baselbieterin schon als Kind mehr fasziniert als Barbie-Puppen. Aus ihrer Leidenschaft hat sie ein Unternehmen gemacht und Mona Vetsch im Lastwagen durch Europa mitgenommen.
Publiziert: 08.12.2022 um 08:18 Uhr
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Aktualisiert: 08.12.2022 um 14:39 Uhr
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Sie hat Diesel im Blut. Schon als Mädchen war ihre Faszination für Lastwagen und Motoren grösser als an Barbie-Puppen. Dieses Bild hat Janina Martig Blick zu Verfügung gestellt.
Foto: Zvg
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Flavia SchlittlerRoyal- und People-Expertin

Mittwochabend verblüffte Lastwagenfahrerin Janina Martig (40) Hunderttausende SRF-Zuschauende. Bei «Mona mittendrin» kurvte sie Mona Vetsch (47) in einem 40-Tönner quer durch Europa. Damit ist Martig nicht zum ersten Mal im Fokus der Öffentlichkeit.

Vor 13 Jahren lenkte die Baselbieterin im Abendkleid und 750-fränkigen Christian Louboutin-Designerschuhen einen 32-Tonnen-Lastwagen durch eine Kiesgrube in Pratteln BL für den italienischen Sender «Canale 5». Daraufhin folgten Auftritte in verschiedenen Talkshows, Modelaufträge für das Luxus-Label Armani und das deutsche Lifestyle-Magazin «Maxim».

Den Lastwagen fährt sie selten in High Heels

«Es war eine verrückte Zeit, da ich so gar nicht dem typischen Bild einer Lkw-Lenkerin entsprach», sagt Martig rückblickend. «Ich fahre den Laster selten mit High Heels, wobei es technisch machbar ist», sagt sie lachend und ergänzt: «Heute trage ich während einer Tour Sneakers, zum Be- und Entladen nur Sicherheitsschuhe.

Vor neun Jahren gründete sie ihr eigenes Logistikunternehmen, beschäftigt heute fünf Frauen und vier Männer. «Auch wenn Modeln und TV-Auftritte grosse Freude machen und dies ein toller Ausgleich zur bodenständigen Transportbranche ist, wollte ich mich auf mein zweites Standbein fokussieren.»

Immer mehr Frauen entscheiden sich für den Beruf

Nun ist sie zurück im Rampenlicht und möchte Klischees aus der Welt schaffen. «Lastwagenfahrerinnen werden oft belächelt und beobachtet beim Rangieren oder dem Beladen und Entladen. Viele können sich noch immer nicht vorstellen, dass eine Frau 40 Tonnen bewegen kann, doch wir sind in dem Job auf Augenhöhe mit Männern. Die meisten Frauen würden feinfühliger fahren, «auch wenn der Alltag sehr hart ist», so Martig. Nicht umsonst würden sich immer mehr für diesen Beruf entscheiden.

Janina Martigs Faszination für Lastwagen geht bis in die Kindheit zurück. «Räder, Motoren und Technik haben mich immer begeistert. Auch wenn wir oft unter Zeitdruck stehen, kann ich auf einer Tour relativ gut abschalten. In meiner fahrenden 1-Zimmer-Wohnung fühle ich mich pudelwohl.»

Gefürchtet hat sich Janina Martig noch nie

In all den Jahren sei sie auch nie in eine Lage gekommen, in der sie sich gefürchtet habe. «Bei Aufenthalten an Rasthöfen im Ausland, muss man natürlich vorsichtig sein. Ich habe einen meiner beiden Malinois-Hunde Lex oder Lou dabei, was mir Sicherheit gibt.»

Als Nächstes macht sie sich auf für ihre jährliche «JML Christmas Truck Tour». Wir fahren mit einem für umgebauten, weihnachtlich geschmückten Sattelzug durch Deutschland, um hilfsbedürftige Kinder zu beschenken. Jährlich erreichen wir rund 12'000 Kinder, welchen wir ein Lachen ins Gesicht zaubern können.»

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