Dafür, dass sie unbeschönigt aus ihrem Leben berichtet, ist Morena Diaz (30) längst bekannt. So nimmt sie auch kein Blatt vor den Mund, wenn es um ihr Leben als alleinerziehende Mutter geht. Vor einem halben Jahr hat die Influencerin die Trennung von ihrem Partner Enrique und Vater ihrer Tochter Nerea (1) publik gemacht.
Dieser Artikel wurde erstmals in der der «Schweizer Illustrierten» publiziert. Weitere spannende Artikel findest du auf www.schweizer-illustrierte.ch.
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Zu einem Instagram-Post schrieb Diaz vergangenen Februar: «Menschen kommen und gehen und ich habe in den letzten Jahren immer mehr gelernt, Menschen loslassen zu können, aber bei diesem einen Menschen fiel es mir so schwer. Vielleicht auch, weil ich mir für unsere Kleine eine andere Zukunft vorgestellt habe.»
Morena Diaz' Herz ist noch nicht frei
Nun offenbarte Morena Diaz in einer Instagram-Story, dass sie immer wieder gefragt wird, ob sie am daten ist. Dazu schreibt sie: «Ich muss immer wieder schmunzeln, weil ich nicht mal alleine auf die Toilette kann. Woher soll ich mir also die Zeit nehmen?»
Wenn sie tatsächlich mal einen Moment für sich habe, so Morena, dann «tu ich Dinge, die man als Erwachsener so tun muss. Papierkram und Co.» Fehlende Zeit ist aber nicht der einzige Grund, warum sich die Body-Positivity-Influencerin nicht um eine neue Partnerschaft kümmern mag: «Ich habe überhaupt kein Interesse, weil ich zuerst fest heilen möchte. Habe Glaubenssätze und Muster verankert, die ich nicht in die nächste Beziehung mitbringen möchte.»
Ausserdem, gibt Morena zu, sei sie noch nicht bereit für einen neuen Mann an der Seite. «Mein Herz ist noch nicht frei».
Wie aber geht Partnersuche als Alleinerziehende/r überhaupt? Diese und weitere Fragen hat «Schweizer Illustrierte» Kathrin Fankhänel, Gründerin der Plattform www.singlemitkind.ch gestellt.
Kathrin Fankhänel, wie viele Alleinerziehende gibt es in der Schweiz?
Kathrin Fankhänel: Rund 16 Prozent der Haushalte sind Einelternteil-Haushalte. Das sind in der Schweiz rund 200'000 Personen. Prozentual sind davon rund 83 Prozent alleinerziehende Mütter und 17 Prozent alleinerziehende Väter.
Die Partnersuche als Alleinerziehende/r gestaltet sich schwierig, man hat kaum Zeit. Was raten Sie Betroffenen?
Es ist sicher von Vorteil, sich relativ schnell im echten Leben zu treffen. Wer zu lange schreibt, kann falsche Vorstellungen entwickeln und später umso enttäuschter sein. Es lohnt sich umso mehr, sich zügig auf ein Getränk oder einen Spaziergang zu treffen. Nichts geht über den ersten Eindruck, wenn man sich sieht. Da weiss man dann innert Sekunden, ob das Gegenüber in Frage kommt oder nicht.
Sie sind eine der Gründerinnen von singlemitkind.ch. Wie funktioniert Ihre Dating-Plattform?
Wer sich anmeldet, muss nichts zahlen. Die Prozedur ist simpel: Man füllt einen kurzen Fragebogen aus, lädt Bilder hoch und kann bereits loslegen. Wichtig ist zu wissen, dass wir im Hintergrund kein Matching machen. Sobald die Registrierung erfolgreich abgeschlossen ist, können User die Profile von anderen Usern anschauen. Will man dann jemanden anschreiben, wird man aufgefordert, eine Premium-Mitgliedschaft abzuschliessen. Diese wird aber nicht automatisch verlängert. Wer also einfach mal ein Probe-Abo abschliessen und einfach mal etwas stöbern will, kann das bei uns sehr gerne machen.
Warum braucht es so eine spezielle Dating-Seite für Singles, die bereits ein oder mehrere Kinder haben?
Auf singlemitkind.ch wissen Eltern einfach, dass sie ihre Kinder nicht verheimlichen müssen. Es ist ein Ort, wo jede und jeder sicher sein kann, dass Verständnis für die eigenen, nicht immer ganz einfachen, Lebensumstände da ist. Denn diese haben ja nicht nur Auswirkungen aufs Kennenlernen, sondern auch auf die spätere mögliche Partnerschaft.
Wie oft finden sich Paare bei Ihnen auf der Seite?
So genau wissen wir das leider nicht. Aber wir bekommen immer wieder mal positive Feedbacks mit tollen Happy-End-Geschichten. Im privaten Umfeld ist es auch schon vorgekommen, dass wir gehört haben, dass sich Paare auf unserer Plattform kennengelernt haben. Das freut uns jedes Mal ausserordentlich fest.
Geht es bei Ihnen nur um die Liebe oder kann man hier auch Freundschaften knüpfen?
Wir haben den Fokus auf die Partnerwahl gelegt. Für alles andere, was ich durchaus auch sehr wichtig finde, gibt es zum Glück viele andere Optionen.
Was ist bei der Suche nach einem Partner als Alleinerziehender oder getrennter Elternteil besonders herausfordernd?
Kurz gesagt alles (lacht). Im Ernst, man sucht ja nicht nur für sich selber eine passende Person, sondern auch für das Wertvollste, das man hat, seine Kinder. Und da spielen dann auch andere Dinge eine wichtige Rolle. So ist die geografische Nähe viel wichtiger, weil alles andere zu kompliziert ist. Auch hilft es natürlich, wenn der andere selber Kinder hat und weiss, wie schnell es passieren kann, dass sich kurzfristig alles ändert, weil das Kind zum Beispiel gerade Fieber hat und man nicht ans Date kommen kann.
Was ist vielleicht sogar einfacher?
Das finde ich eine sehr gute Frage. Ich habe lange überlegt. Mir ist aber nichts eingefallen. Und ich kann das sagen, weil ich selber in einem Patchwork-Konstrukt lebe.
Was braucht es, damit ein solches funktioniert?
Sehr viel Verständnis, eine offene und aktive Kommunikation und regelmässige Standortbestimmungen.
Wann soll man Kinder einer neuen Bekanntschaft vorstellen?
Ich glaube nicht, dass man das so pauschal beantworten kann. Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich glaube aber, dass man spürt, wann der Zeitpunkt richtig ist. Es ist sicher ratsam, sich zuerst mal an einem neutralen Ort auf einen Spaziergang zu treffen und allen die Option zu geben, sich ungezwungen zu beschnuppern. Wichtig finde ich auch, dass die neue Bekanntschaft nie als neue Mama oder neuer Papa angepriesen wird. Ein freundschaftlich lockeres Verhältnis macht es allen einfacher, zusammenzuwachsen.
Habe ich eine wichtige Frage vergessen?
Ich will gerne noch sagen, dass ich davon abrate, Fotos von Kindern in das eigene Dating-Portal zu laden. Auch wenn es viele tun, bin ich sicher, dass es das nicht braucht. In erster Linie gehts es ja um die Erwachsenen. Dass man Kinder hat, muss man ja nicht beweisen. Und früher oder später kommen die sowieso ins Spiel.
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