Innerhalb weniger Monate brach ein 45-jähriger Serbe zwischen Herbst 2022 und Frühling 2023 am Zürichsee in mehrere Privatwohnungen ein. Während es in zwei Fällen beim Einbruchsversuch blieb, erbeutete er in anderen Wohnungen Sachen im Wert von über 110'000 Franken. Vom Diebeszug betroffen: der Schweizer Starkoch Nenad Mlinarevic (42), der zu dieser Zeit mit seiner damaligen Freundin in Zollikon ZH wohnte.
«Ich kam spätabends von der Arbeit nach Hause, nahm den Lift direkt in unsere Wohnung und sah dann das Schuhregal quer im Gang stehen», erzählt Mlinarevic gegenüber der «Zürichsee-Zeitung». Der Koch hätte die Wohnung sofort wieder verlassen und die Polizei alarmiert. Nachdem diese die Spuren gesichert hatten, hätte er sich wieder in die Wohnung gewagt. «Eine Riesensauerei» sei es gewesen, wie er gegenüber dem Lokalblatt berichtet.
Wegzug nach Zürich – obwohl er sich in Zollikon wohl fühlte
Hinterlassen hat der Einbrecher nicht nur eine Sauerei, sondern auch einen dicken finanziellen Schaden: Damenhandtaschen, Sonnenbrillen, Jacken und Schmuck im Wert von über 55'000 Franken packte er ein. Für Mlinarevic alles nicht so schlimm – ganz im Gegenteil zum mentalen Trauma nach dem Einbruch.
«Ich liess das Licht an, überprüfte ständig Schlösser, hatte Mühe beim Einschlafen», berichtet Mlinarevic von der Zeit nach dem Einbruch. Der Starkoch, der mit der Neuen Taverne, der Bauernschänke und dem Neumarkt gleich drei Restaurants in Zürich betreibt, hätte sich so unwohl gefühlt, dass er Zollikon verlassen hätte: «Ich bin wegen des Einbruchs weggezogen.» Auch seine damalige Freundin – seit Anfang August ist Mlinarevic mit der Ex-Miss-Schweiz Fiona Hefti (43) liiert – sei aus Zollikon weggezogen – obwohl sie das Dorf gemocht hätten.
Der geständige Einbrecher, der die Tat nach eigenen Angaben wegen Spielschulden begangen habe, wurde mittlerweile in einem abgekürzten Verfahren zu einer Freiheitsstrafe von 30 Monaten verurteilt. Weil 24 davon bedingt ausfallen und der Serbe seit Mai in Haft sass, wurde er aus Haft entlassen. Das Land muss er wegen des kassierten sechsjährigen Landesverweis jedoch verlassen. (hon)