Vamos – gehen wir! Das kurze spanische Wort ruft Erich Vock (61) und schreitet Hand in Hand los mit Partner Hubert Spiess (59) Richtung Stadthaus Zürich. So kurz das Wort, so lange die Wartezeit. Exakt am 4. Juli vor 30 Jahren sind die erfolgreichen Theaterproduzenten und Schauspieler («Die kleine Niederdorfoper») ein Paar geworden. «Anlass fürs Fest heute ist unsere lange Liebe», sagt Spiess. «Dass wir diese mit einem offiziellen Ja füreinander feiern dürfen, daran glaubten wir lange nicht.»
Es ist nicht ihr erstes Mal auf dem Standesamt Zürich. Bereits am 4. Juli 2003 liessen sie beim Zivilstandsbeamten Roland Peterhans ihre Partnerschaft eintragen, als dies kantonal erlaubt war. «Doch damals durfte er uns nicht nach dem Ja fragen», erzählen sie. Als das eidgenössische Partnerschaftsgesetz ein paar Jahre später in Kraft tritt, treffen sie ihn erneut im Stadthaus. Doch erst heute, beim dritten Treffen, werden sie gefragt, ob sie einander zum Mann haben möchten. Ein emotionaler Moment, der Erich Vock zum Weinen bringt. «Für uns fand unsere Hochzeit zwar vor 20 Jahren statt, doch ab heute ist unsere Partnerschaft keine zweitklassige mehr. Hubert ist jetzt legal mein Mann.»
Dieser Artikel wurde erstmals in der der «Schweizer Illustrierten» publiziert. Weitere spannende Artikel findest du auf www.schweizer-illustrierte.ch.
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«Zusammen alt zu werden, ist eine Herausforderung»
Was es für die Ehe braucht, wissen die zwei nach all den Jahren genau. «Zusammen alt zu werden, ist eine Herausforderung. Die Schwerkraft ebenso – das schafft man nur mit Humor», sagt Vock. Sie seien stets an sich als Paar interessiert geblieben und einander niemals gleichgültig. «So unterschiedlich wir sind – wir haben uns gefunden. Eine solche Liebe kriegt man nicht an der Stange», sagt Spiess. Sein Mann fügt an: «Was für ein Geschenk das ist, wird mir heute so richtig bewusst.»