Influencerin Anja Zeidler (29) wurde vor drei Wochen zum zweiten Mal Mami. Die Geburt dokumentierte sie in einem Video, das auch zeigt, dass Tochter Jela mit dabei war, als ihr kleiner Bruder zur Welt kam. Das SRF-Gesellschaftsformat «G&G – Gesichter und Geschichten» thematisierte dies unter dem Titel «Anja Zeidler zeigt Geburt im Netz. Sinnvoll?»
Eine Social-Media-Expertin kritisierte unter anderem, dass Zeidlers Tochter im Video der Geburt zu sehen ist. «Das Kind hat in diesem Alter noch kein Mitspracherecht. (…) Was man ins Netz stellt, bleibt im Netz, und man weiss nicht, wer es schlussendlich verwendet, weil man die Rechte damit abgegeben hat.» Die Off-Stimme hinterfragt: «Ob sich Anja Zeidler diese Gedanken gemacht hat, wissen wir nicht.»
Warum die Ex-Bodybuilderin dieses Video überhaupt online stellte? Social-Media Expertin Madeleine Kuster vermutet: «Influencern ist es wichtig, dass man möglichst viel mit der Community teilen kann. Damit man sich mit ihnen verbunden fühlt.» Das sei das Ziel der Social-Media-Stars. «Schlussendlich muss man für sich die Grenze ziehen, was man teilen will und was nicht. Das ist schon ein sehr grosser Eingriff in die Privatsphäre.»
Zeidler findet diese Aussagen problematisch. Sie kritisiert auf Instagram, dass der SRF-Beitrag «herablassend», «wertend» und «antifeministisch» sei. Solche Dinge würden sie nachdenklich stimmen.
SRF verteidigt sich
Auf Anfrage von Blick erklärt SRF: «Anja Zeidlers Kritik an besagtem Beitrag ist für uns nicht nachvollziehbar. Wir gehen lediglich der Frage nach, wieso eine Frau die Geburt ihres Kindes mit der Community teilt, ob man damit die Grenze der Intimität überschreitet und welche Schwierigkeiten das für das Kind mit sich bringt.» Anja Zeidler habe sich auf Anfrage nicht äussern wollen. Deshalb will man am Leutschenbach auch nun nicht den Dialog mit ihr suchen.