«Meine Katzen kamen nicht mehr nach Hause wegen ihm»
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Anja Zeidler über Hund Mico:«Meine Katzen kamen nicht mehr nach Hause wegen ihm»

Tierschützerin Susy Utzinger über Anja Zeidlers weggegebenen Strassenhund
«Ich rege mich masslos über solche Geschichten auf»

Das Zusammenleben mit einem Strassenhund war für die bekannte Schweizer Influencerin Anja Zeidler von kurzer Dauer. Sie habe alles getan, damit es funktioniert, sagt sie. Tierschützerin Susy Utzinger sieht das anders, wie sie Blick erklärt.
Publiziert: 06.12.2022 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 06.12.2022 um 10:42 Uhr
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Influencerin Anja Zeidler mit Strassenhund Mičo, den sie weggegeben hat.
Foto: Instagram / Anja Zeidler
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Flavia SchlittlerRoyal- und People-Expertin

Influencerin Anja Zeider (29) lässt ihre knapp 300'000 Followers gerne an ihrem Leben teilhaben. Als liebende Mutter, überzeugte Veganerin, mit einem Herz für Tiere. Eines galt bis vor kurzem dem Strassenhund Mičo, den sie aus Banja Luka in Bosnien zu sich nahm, sie ging da auf das Angebot einer Vermittlerin ein. Anfangs schien alles gut zu gehen. Sie, ihr Verlobter und Ex-Fussballer Milan Anicic (26), sowie die gemeinsame Tochter Jela (2) waren hin und weg von ihrem neuen Weggefährten, Gerne postete Zeidler Bilder vom Hund.

Doch das tierische Glücksblatt hat sich gewendet, das ehemalige Fitness-Model hat Mičo weggegeben. «Wir haben alles probiert», sagt sie in ihrer Instagramstory. Es habe mit dem Hund einige Vorfälle gegeben. So sei er dem Nachbarsmädchen ins Gesicht gesprungen, habe Jela gebissen und die Wohnung auseinandergenommen. Nicht nur das, es habe sich trotz der Hilfe von Hundeschulen und Coaches etwas nicht gebessert, das Verhältnis zum Strassenhund mit ihren beiden Katzen. Sie hätten nicht mehr gefressen, seien nicht mehr nach Hause gekommen.

«Einen Hund zu ‹retten› gibt bestimmt viele Klicks

Die Luzernerin räumt zwar ein, dass sie die Schuld nicht bei Mičo sieht, sondern bei seinem Instinkt als Jagd- und Strassenhund. Nun lebe er bei einer Familie ohne Kleinkinder, blühe da auf und sei wieder mit seinem Bruder zusammen.

Alles Friede, Freude, Eierkuchen? Die bekannteste Tierschützerin Susy Utzinger (53) sagt klar, nein. Im Gespräch mit Blick schildert sie ihre Sichtweise.

«Ich rege mich masslos über solche Geschichten auf: Es passiert zurzeit gehäuft, dass Leute sich aus emotionalen Gründen für einen Hund entschieden haben und ihn importieren lassen, sich aber offenbar nicht genügend mit dieser Tierart beschäftigt und den Aufwand der Hundehaltung unterschätzt haben.»

Auch sieht die Geschäftsführerin der Stiftung für Tierschutz Zeidlers Rettung eines Strassenhundes für problematisch. «Einen Hund zu ‹retten› gibt bestimmt viele Klicks, ist aber auch entsprechend aufwendig», sagt sie und ergänzt: «Wir haben täglich mit Fällen zu tun, in denen sich Leute aus emotionalen Gründen für einen Ausland-Hund entschieden haben und die dann feststellen, dass sich die Traumvorstellung von diesem Hund und die Realität massiv voneinander unterscheiden. Bis der Entscheid gefällt wird, den Hund wieder wegzugeben, vergeht leider oftmals viel wertvolle Zeit für den Hund.»

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Zeidlers Hund habe sich so verhalten, wie dies ein junger Hund tut

Zudem spiele der organisierte Hundehandel mit den Gefühlen. «Sie nennen sich zwar Tierschutz-Organisationen, sind aber spezialisiert darauf, Hunde mit traurigen Geschichten gegen gutes Geld an tierliebe Menschen zu verhökern. Und übrigens: Ein Hund ist erst gerettet, wenn es ihm gut geht, und nicht dadurch, dass man ihn bestellt und schöne Bilder mit ihm publiziert.»

Obwohl sie Anja Zeidlers Fall nicht persönlich kenne, würden sich bei ihr grundsätzliche Fragen stellen. «Was erwartet jemand, der sich einen jungen Hund anschafft? Dass der bereits fertig erzogen ist und weiss, wie man sich gegenüber Kindern und Katzen nach menschlicher Auffassung zu benehmen hat? Dass er still und ruhig in der Ecke sitzt? Das wären sehr unrealistische Vorstellungen.»

Ihr junger Hund habe sich offenbar benommen, wie ein junger Hund das tut, was ihm zum Verhängnis wurde. «Der Aufwand, den Hundehaltung mit sich bringt, wird von vielen Leuten unterschätzt», so Utzinger.

Wie geht es richtig? «Mit Hunden verhält es sich wie mit anderen Lebewesen: Man kann sie nicht bestellen und sie sind mit grosser Sicherheit nicht genau so, wie wir sie uns vorgestellt haben.» Es gebe nur einen Weg, sich richtig für einen Hund zu entscheiden: «Man informiert sich ausführlich über Hundehaltung, über Hunderassen/-typen und man lernt das entsprechende Tier persönlich kennen. Wenn das Tier im Ausland ist, fährt man dort hin, und lernt es kennen.»

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