«Es ist so, als hätte ich 45 Messer in meinem Unterleib»
0:30
Gülsha über Endometriose:«Es ist so, als hätte ich 45 Messer in meinem Unterleib»

Gülsha Adilji spricht über Endometriose-Erkrankung
«Es ist, als hätte ich 45 Messer in meinem Unterleib»

Monat für Monat leidet Moderatorin Gülsha Adilji unter extremen Schmerzen. Der Grund: Sie ist an Endometriose erkrankt.
Publiziert: 12.09.2021 um 21:37 Uhr
|
Aktualisiert: 13.09.2021 um 17:02 Uhr
1/6
Gülsha Adilji hat Monat für Monat extreme Schmerzen.
Foto: SRF

Vor der Kamera ist Ex-Joiz-Aushängeschild Gülsha Adilji (35) für ihre frechen Sprüche und ihre aufgestellte Art bekannt, doch nun zeigt sich die Ostschweizerin von einer verletzlichen Seite. In einem Interview mit dem SRF-Webprojekt «We, myself and I» berichtet sie erstmals von ihrer Endometriose-Erkrankung. Dabei sammelt sich Gebärmutterschleimhaut-ähnliches Gewebe ausserhalb der Gebärmutter an und führt dort monatlich zu oft extrem schmerzhaften Entzündungen.

«Mein Leben ist sehr ungewiss, aber ich weiss, ich habe meine Tage und es wird garantiert weh tun», erzählt sie. Die Schmerzen seien so stark, dass man sie nicht aushalten könne. «Es ist so, als hätte ich 45 Messer in meinem Unterleib und die werden durch eine Kraft bewegt. Ich kann nicht mehr laufen, ich kann nicht liegen. Ich schwitze einfach und weine.» Sie frage sich dann, was in ihrem Körper passiere.

Bevor sie die Diagnose bekommen hat, sei sie vor lauter Schmerzen gar schon im Spital gelandet. «Da wurde mir einfach der Blinddarm rausoperiert.» Die Ärzte seien damals aufgrund der Anzeichen vom «Naheliegendsten» ausgegangen und deshalb musste sie sich unters Messer legen.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Nachvollziehen ist oft schwierig

Gerade im Arbeitsalltag greift Adilji auch zu Notlügen, wenn die Schmerzen zu stark werden. So habe sie beispielsweise bei einem Dreh schon erzählt, sie habe gerade Migräne. «Für Leute, die noch nie so eine Schmerzsituation hatten, ist es schwierig, das nachzuvollziehen.»

Mit ihrer Diagnose ist die TV-Moderatorin bei Weitem nicht alleine: Schätzungsweise ist jede zehnte Frau an Endometriose erkrankt. Trotzdem dauert es oft sehr lange, bis die Diagnose gestellt werden kann, wie auch schon verschiedenste Beispiele in der Vergangenheit gezeigt haben. (bnr)

Was ist Endometriose?

Von Endometriose spricht man, wenn sich Gebärmutterschleimhaut ausserhalb der Gebärmutterhöhle ansetzt – etwa an Bauchfell, Eierstöcken, Gebärmuttermuskulatur, Scheide, Blase oder Darm. Das Blut der Endometrioseherde kann nicht abfliessen. Oft sind Entzündungen die Folge. Symptome sind starke Menstruationsbeschwerden, Schmerzen beim Sex und Stuhlgang, Zyklusstörungen. Die Endometriose verursacht nicht immer Schmerzen, manchmal wird sie erst bei unerfülltem Kinderwunsch entdeckt. Ärzte gehen davon aus, dass sie bei rund 50 Prozent der unfruchtbaren Frauen vorkommt.

Helfen können Hormontherapien, Pillen oder eine Bauchspiegelung, bei der die Herde entfernt werden. Die Rückfallquote ist aber hoch. Früher schlugen Ärzte eine Schwangerschaft als Therapie vor, davon rät man heute ab. Eine Schwangerschaft bringt nicht zwingend Besserung. Betroffene haben ein erhöhtes Risiko für Komplikationen und Fehlgeburten.Die Entfernung von Gebärmutter und Eierstöcken ist mit Risiken verbunden. Erst mit der Menopause nimmt die Krankheit ein Ende.

Von Endometriose spricht man, wenn sich Gebärmutterschleimhaut ausserhalb der Gebärmutterhöhle ansetzt – etwa an Bauchfell, Eierstöcken, Gebärmuttermuskulatur, Scheide, Blase oder Darm. Das Blut der Endometrioseherde kann nicht abfliessen. Oft sind Entzündungen die Folge. Symptome sind starke Menstruationsbeschwerden, Schmerzen beim Sex und Stuhlgang, Zyklusstörungen. Die Endometriose verursacht nicht immer Schmerzen, manchmal wird sie erst bei unerfülltem Kinderwunsch entdeckt. Ärzte gehen davon aus, dass sie bei rund 50 Prozent der unfruchtbaren Frauen vorkommt.

Helfen können Hormontherapien, Pillen oder eine Bauchspiegelung, bei der die Herde entfernt werden. Die Rückfallquote ist aber hoch. Früher schlugen Ärzte eine Schwangerschaft als Therapie vor, davon rät man heute ab. Eine Schwangerschaft bringt nicht zwingend Besserung. Betroffene haben ein erhöhtes Risiko für Komplikationen und Fehlgeburten.Die Entfernung von Gebärmutter und Eierstöcken ist mit Risiken verbunden. Erst mit der Menopause nimmt die Krankheit ein Ende.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?