Francine Jordi über Corona-Auszeit
«Ich habe mein inneres Haus aufgeräumt»

Die Zwangspause habe ihr gutgetan, sagt Francine Jordi. Jetzt meldet sich die Sängerin mit einem 80er-Jahr-Klassiker zurück.
Publiziert: 28.03.2021 um 11:08 Uhr
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Schon fast Stammgast: Francine Jordi in der ARD-Show «Immer wieder sonntags».
Foto: DUKAS
Dominik Hug

Der Corona-Pandemie wegen musste sie eine Zwangspause einlegen. «Ich habe fast ein Jahr lang keine Musik gemacht», sagt Francine Jordi (43). «Die Auszeit hat mir sehr gutgetan. Ich konnte mich wieder etwas auf mich selbst besinnen und zur Ruhe kommen.»

In all den Monaten habe sie auch erkannt, wie sehr sie ihren Beruf liebe und es vermisse, Musik zu machen. Mit einer Coverversion der französischen 80er-Jahre-Hymne «Voyage Voyage» von Desireless (68) meldet sich Jordi jetzt zurück – im melancholischen House-Schlager-Gewand! Im Sommer will sie dann auch das nächste Album veröffentlichen.

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Das Original von «Voyage Voyage» sei einer der ersten französischen Popsongs gewesen, die sie in jungen Jahren begeistert hätten, erinnert sich die Berner Sängerin. Das Lied habe auch ihre Leidenschaft für diese Sprache geweckt. Diese führte sie Anfang der 90er-Jahre ans Konservatorium in Neuenburg, wo sie Gesang und Klavier studierte – und damit den Grundstein für ihre Karriere setzte. «Auf Französisch klingt alles ein bisschen emotionaler», sagt sie und ergänzt lachend: «Da ich ein sehr gefühlsbetonter Mensch bin, kommt mir das natürlich entgegen.»

Verunsichert durch die Corona-Pandemie

Die Pandemie habe sie zu Beginn stark verunsichert. «Doch dann versuchte ich, die Krise als Herausforderung anzunehmen.» Es bringe nichts, sich über einen Virus aufzuregen, den man im Moment ohnehin nicht ändern könne. Das sei verschwendete Energie. Vielmehr sollte man versuchen, das Beste aus der Situation herauszuholen. Sie habe viel Zeit mit der Familie verbracht. «Und wie viele andere Menschen habe ich im letzten Jahr alte Hobbys neu entdeckt», sagt Jordi. «Ich habe viel gelesen, genäht, gestrickt, gejasst und den Garten verschönert.» Ausserdem habe sie wieder intensiv Gesangsunterricht genommen.

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Nach fast einem Vierteljahrhundert, in dem sie praktisch ununterbrochen Konzerte gab, TV-Shows moderierte und CDs veröffentlichte, sei diese Zwangspause für sie persönlich im Nachhinein wie ein Geschenk gewesen, resümiert Jordi. «Aber ich fühle mit den Menschen, die existenziell oder gesundheitlich eine ganz schwierige Zeit haben.» Doch jetzt sehne sie sich danach, zurück auf die Bühne zu kehren. «Denn eines wurde mir in all der Zeit, in der ich mein inneres Haus aufgeräumt habe, besonders bewusst: Zu singen und den Menschen Freude zu bereiten, ist meine Bestimmung.» Jordis «Voyage Voyage» in der Schlagerbranche wird also noch lange weitergehen.


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