Ex-Mister-Schweiz Blumenthal lanciert Hofladen-App
Renzo ist der schlaue Bauer

Auch bei Renzo Blumenthal und seinen Bio-Produkten ist die Corona-Krise nicht schadlos vorbeigezogen. Doch anstatt den Kopf in den Sand zu stecken, lanciert er eine Hofladen-App.
Publiziert: 03.05.2021 um 09:36 Uhr
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Aktualisiert: 03.05.2021 um 21:42 Uhr
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Bio-Bauer und Ex-Mister-Schweiz Renzo Blumenthal mit seiner Kuh Loria.
Foto: Zvg
Flavia Schlittler

Er lebt im Tal des Lichts in einer Idylle. Seit Ex-Mister-Schweiz Renzo Blumenthal (44) im Jahr 2010 den mittlerweile solar betriebenen Familienhof in Vella GR übernommen hat, bewirtschaftet er das 65 Hektar grosse Land mit 40 Milchkühen, 60 Rindern und 30 Schweinen. In-Lokale reissen sich um seine Biowürste, den Bergkäse und sein Bier.

Dann kam die Corona-Krise, die auch an ihm nicht spurlos vorbeigegangen ist. Durch die geschlossenen Restaurants und abgesagten Märkte gabs beim Bauern eine Umsatzeinbusse von mehreren Zehntausend Franken. Was wirklich gut lief, war sein Hofladen. «Viele haben mir erzählt, dass sie durch den Lockdown mehr Zeit hatten, sich mit Bio-Produkten auseinanderzusetzen und regionale Anbieter unterstützen wollten. Hofläden waren plötzlich im Trend.»

Er hat den Lockdown als Chance für eine neue Geschäftsidee genutzt

Blumenthal, der von Online-Bestellungen überhäuft wurde, kam da auf die Idee, beides zusammenzufügen – und fand in mit einem ansässigen Startup-Unternehmen den technischen Partner dafür. So entstand die «Hofladen365»-App.

Das Ergebnis ist einmalig, ist Blumenthal überzeugt. «Wir haben eine Push-Funktion. Wenn ein Hofladen-Besitzer auf spezielle Produkte, einen Anlass oder sonstiges aufmerksam machen will, kann er das», so Blumenthal, der für beide Seiten eine Win-win-Situation erzeugen will. «Schweizweit kann jeder und jede, der einen Hofladen besitzt, alles heraufladen, was er will. Mit einer Landkarte wissen auch Touristen, wo sich der nächste befindet und welche Produkte er anbietet.» Blumenthal selbst erhält pro Hofladen eine Gebühr, die sich auch für ihn lohnt. «Wir haben vor kurzem mit der App gestartet, der Erfolg gibt meiner Idee recht.»

Für den Bio-Bauern ist klar, «so schlimm der Lockdown auch für mich war, ich habe ihn als Chance genutzt.»

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