Michael Elsener (35) erklärt die Welt – jedenfalls die Welt der Politik. In längeren Facebook-Videos behandelt der Komiker regelmässig politische Themen, Initiativen und Diskussionen. Der Zuger ist damit äusserst erfolgreich. Manche seiner Satire-Beiträge, die nach dem Aus seiner SRF-Sendung «Late Update» und während der Coronakrise zu seinem Standbein wurden, erreichen über 100'000 Menschen. Besonders viral ging etwa Elseners Video zu der Trinkwasser-Initiative, das er am 16. Mai veröffentlichte und inzwischen tausendfach geteilt wurde.
Seine aufwendigen Erklärfilmchen stellt der Komiker seinen Fans gratis zur Verfügung. Seit einigen Wochen hat der Ex-SRF-Mann aber seine Twint- und Kontonummer in der Beschreibung. «Wer mich unterstützen will, kann mir gerne einen Beitrag überweisen», sagt Elsener dazu zu Blick. Die Idee für den Spendenaufruf sei von seinen Followern selbst gekommen. Die haben sich mit kleineren Beträgen von sich aus für den regelmässigen Content bedankt. Schliesslich habe Elsener damit begonnen, einen Aufruf in seine Videos zu nehmen. «Es brauchte für mich echt Überwindung, um Unterstützung zu fragen», gibt der Satiriker zu.
Finanziell aufwendige Videos
Doch der Spendenaufruf ist durchaus gerechtfertigt. Die Videos sind für Elsener extrem aufwendig – auch finanziell. «Für so ein Video liest man zuerst ganz viele Berichte und Studien», erklärt der Comedian. «Dabei unterstützt mich ein Rechercheur. Die Grundlage für gutes Storytelling ist viel Schreibarbeit. Es braucht ein Studio mit einer Kamerafrau. Dann kommen Schnitt und Animation. Ich beschäftige einen Fakten-Checker, jemand fertigt die Untertitel...» Die Kosten dafür trägt alle Elsener selbst.
Die Arbeit an den Polit-Videos sei für ihn extrem erfüllend. «Da schlägt mein Politologen-Herz», schwärmt der Komiker, der in dem Thema einen Master-Abschluss der Universität Zürich hat. «Ich mache die Videos aus der Überzeugung, dass sich viel mehr Menschen, auch viel mehr junge Leute für politische Themen interessieren würden, wenn die Themen einfach erklärt und unterhaltend präsentiert werden. Ich möchte möglichst viele zum Debattieren anregen.»
Mit einer Spende kann man Elsener bei diesem Ziel unterstützen – und ihm auch sonst bei seiner Arbeit unter die Arme greifen. Denn wie der Comedian lachend sagt: «Mit geht es aktuell finanziell so, wie es einem halt so geht nach anderthalb Jahren ohne Einkommen durch Live-Auftritte.»
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