«Davos» ist mit einem Budget von über 15 Millionen die grösste und teuerste SRF-Serie aller Zeiten, die Dreharbeiten laufen zurzeit im Kanton Graubünden, letzte Woche im früheren Sanatorium auf der Schatzalp. Die Hauptrolle der Krankenschwester Johanna Gabathuler, die während des Ersten Weltkriegs zwischen die Fronten von in Davos tätigen Spionen gerät, spielt die gebürtige Luzernerin Dominique Devenport (26). Sie brillierte über Weihnachten zum zweiten Mal in der RTL-Serie «Sisi» als österreichische Kaiserin.
Frau Devenport, warum haben Sie gerade so einen Lauf?
Dominique Devenport: Das sollten Sie wohl mein Karma fragen (lacht). Im Schauspiel gehören Arbeit und Glück zusammen. Ich kenne das auch von Kollegen, die bereits länger im Geschäft sind. Plötzlich kommt alles auf einmal, Regelmässigkeit oder Ausgeglichenheit gibt es nicht. Doch die nächste Flaute folgt bestimmt. In unserer Branche sind Bögen normal.
Der in Davos aufgewachsene Schweizer Hollywood-Regisseur Marc Forster hat am Freitag im Blick gesagt: Erfolg ist 80 Prozent harte Arbeit und 20 Prozent Glück ...
Das kann ich unterschreiben. Zuerst kommt die Arbeit, dann folgt das Glück. Und wenn der Boden nicht gelegt ist, bringt dir auch das Glück nichts. Man muss immer ein Grundniveau haben, damit man sofort losschlagen kann, wenn es eintrifft.
Dominique Devenport ist die Tochter eines US-amerikanischen Vaters und einer Schweizer Mutter und ist in Luzern aufgewachsen. Sie debütierte 2012 im SRF-Drama «Nebelgrind» und war auch in der Bestseller-Verfilmung «Nachtzug nach Lissabon» zu sehen. 2021 schloss sie ihr Studium an der berühmten Otto-Falckenberg-Schule in München (D) ab. In der RTL-Serie «Sisi» verkörperte sie Ende 2022 bereits zum zweiten Mal die österreichische Kaiserin. Als typisch schweizerisch erachtet sie ihre Pünktlichkeit und Höflichkeit, amerikanisch an ihr sei die direkte und offene Art.
Dominique Devenport ist die Tochter eines US-amerikanischen Vaters und einer Schweizer Mutter und ist in Luzern aufgewachsen. Sie debütierte 2012 im SRF-Drama «Nebelgrind» und war auch in der Bestseller-Verfilmung «Nachtzug nach Lissabon» zu sehen. 2021 schloss sie ihr Studium an der berühmten Otto-Falckenberg-Schule in München (D) ab. In der RTL-Serie «Sisi» verkörperte sie Ende 2022 bereits zum zweiten Mal die österreichische Kaiserin. Als typisch schweizerisch erachtet sie ihre Pünktlichkeit und Höflichkeit, amerikanisch an ihr sei die direkte und offene Art.
Zuerst zweimal «Sisi», nun «Davos». Sind Sie auf historische Stoffe fixiert?
Das ist wohl definitiv ein Abo (lacht). Ich weiss auch nicht sicher, warum das so ist. Aktuell werden gerade viele historische Stoffe gedreht, ein echter Trend. Wenn heute nach Schauspielern für solche Produktionen gesucht wird, finden sich automatisch auch die Namen jener, die gerade in einem solchen Werk zu sehen waren. Hätte ich zuvor gehäuft zeitgenössisch gearbeitet, käme ich wohl weniger infrage.
Waren Sie früher auch schon an Geschichte interessiert?
Ja. Ich liebe Bildbände aus den Anfängen der Fotografie und kann mich völlig darin verlieren. Ich finde es faszinierend, die Leute zu betrachten, die vor kurzem auf derselben Welt wie wir gelebt haben und doch so anders aussehen.
In «Davos» verkörpern Sie die Krankenschwester Johanna Gabathuler um 1917. Was ist sie für eine Persönlichkeit?
Johanna ist ein sehr wilder Charakter, eine Frau, die sich von ihrer Heimat, den Bergen, emanzipieren will. Sie fühlt sich eingeengt, ihre Möglichkeiten sind begrenzt. Und sie ist Krankenschwester. Sie ist eine Macherin, eine Helferin, sie packt an und hilft und übernimmt Verantwortung.
Können Sie selber Blut sehen?
Wir drehen ja nicht mit echtem Blut, und die Verletzungen sind auch gestellt. Darum macht es mir auch nichts aus. Aber ich weiss nicht, wie es anders wäre.
Haben Sie keine Mühe, sich am Beginn eines Drehtags in diese Zeit zurückzuversetzen?
Bei historischen Drehs werden wir verwandelt; wir tragen Kostüme und sind länger in der Maske. Das hilft, um sich im Kopf einzustellen. Und ich kann mich auch an den Statisten und Requisiten festhalten.
Sie leben seit längerem in Deutschland. Haben Sie eine frühere Beziehung zum jetzigen Drehort?
Den Kanton Graubünden kenne ich von den Skiferien her. Davos habe ich aber erst durch die Arbeit an der Serie kennengelernt. Ich werde wohl auch noch länger in Deutschland bleiben. Die Angebotslage ist dort einfach besser. Und ich habe lange daran gefeilt, akzentfrei Hochdeutsch sprechen zu können. Ich hätte Angst, dass ich das verlieren würde, wenn ich wieder in die Schweiz zurückkäme.
«Davos» wird voraussichtlich im Winter 2023/24 auf SRF 1 sowie auf Play Suisse zu sehen sein.
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