Schon sehr jung wurde Jamie Eichenberger (11) schwer geprüft. Kurz vor seinem dritten Geburtstag ist der Kleine wieder mit Fieber und Kopfschmerzen aufgewacht. Ein Notfalltermin im Zürcher Kinderspital brachte nach vielen Untersuchungen die Klarheit, dass sich in Jamies rechter Gehirnhälfte ein grosser Tumor befand. Stunden später wurde er operiert.
Es folgten eine 85-wöchige Chemotherapie und diverse Aufenthalte im Spital – ein Leben zwischen bangen und hoffen für seine ganze Familie. Der Tumor war zum Glück gutartig, ganz entfernt werden konnte er nicht. Seit ein paar Jahren bleibt seine Grösse stabil, nun muss der Fünftklässler jährlich noch ein Mal ins MRI.
Früher bemalte er die Hausfassade seiner Grossmutter
Was bei Jamie vor allem geblieben ist, sind Dankbarkeit und Freude an jedem schönen Moment, den er erlebt. Zudem hatte er stets eine grosse Leidenschaft fürs Malen. «Mit Mamis Nagellack habe ich meine Nägel angestrichen, auch die Hausfassade meiner Grossmutter habe ich verschönert», sagt er lachend.
Mittlerweile hat der Aargauer eine Sammlung von Bildern, die er auf seiner eigenen Website jamies-kunst.com verkauft. Den Erlös spendet er vollumfänglich an die Stiftung Kinderkrebsforschung Schweiz. «Mit jedem Kauf eines von mir gemalten Bildes helfe ich betroffenen Familien», freut sich Jamie.
Für Tanja La Croix ist Jamie ein Vorbild für viele
Um sein Engagement bekannter zu machen, hat er DJ Tanja La Croix (39) auf Instagram angeschrieben. «Er hat mich auf vielen Fotos gesehen, die mich beim Malen zeigen. Als er mich fragte, ob ich mit ihm ein gemeinsames Bild kreieren würde, habe ich sofort Ja gesagt.»
Entstanden ist nach ein paar kreativen, lustigen Stunden das Gemeinschaftswerk «The Universe», das es für 5555 Franken zu kaufen gibt. Seine weiteren Bilder kosten gegen 400 Franken. Für Tanja Wettach, wie die DJ bürgerlich heisst, war es eine Herzensangelegenheit. «Auch wenn ich mir nur vage vorstellen kann, was Jamie Schweres durchgemacht hat, bewundere ich, wie positiv er durchs Leben geht. Da ist er ein Vorbild für viele», sagt die Ostschweizerin.
Jamie sieht sich als einen normalen Schüler – der lieber Englisch hat statt Mathematik und in der Freizeit gerne Computerspiele spielt. Damit, dass er durch die Folgen der Chemotherapie und den noch bestehenden Hirntumor einen Nierenschaden und oft eine laufende Nase hat, kann er sehr gut umgehen. All die Hilfe, die er immer erleben durfte, hat ihn geprägt. Helfen möchte auch er, wenn er erwachsen ist. Sein aktueller Berufswunsch ist, Polizist zu werden.