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Feiert heute seinen 60. Geburtstag: Star-Werber Frank Bodin.

Foto: Thomas Meier

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Feiert heute seinen 60. Geburtstag: Star-Werber Frank Bodin.

Foto: Thomas Meier

Patricia Broder

Betritt man die 6-Zimmer-Wohnung von Werber Frank Bodin (60) am Zürichsee, wird man von einem eklektischen Mix aus grossen und kleinen Kunstwerken empfangen. Sie stehen auf dem Boden, hängen an der Wand oder liegen in Regalen. Darunter sind Werke von Marc Chagall, Paul Klee, Schweizer Digitalkunst, Bodins eigene Installationen, die er aus alten Büchern gefertigt hat, oder Kartonkunst seiner Kinder. «Kunst ist mein Leben», fasst Bodin zusammen. «Ich brauche sie wie die Luft zum Atmen.» Kein Wunder, mutet das Reich des in Baden AG aufgewachsenen kreativen Tausendsassas, der heute seinen 60. Geburtstag feiert, wie ein privates kleines Kunsthaus an.

Herzstück im Reich des ehemaligen Jura-Studenten und Konzertpianisten ist der schwarze Yamaha-Konzertflügel, der in der Mitte des lichtdurchfluteten Wohnzimmers steht. «Ich versuche, mindestens einmal am Tag zu spielen, derzeit viel Bach und Rachmaninow», sagt Bodin und legt eine beeindruckende kurze Kostprobe hin. «Andere machen Yoga, ich spiele Klavier.» Wenn Frauen in seinem Leben durch sein musikalisches Talent beeindruckt waren, dann meist nur anfänglich, erklärt er schmunzelnd. «Wenn ich dann eine schwierige Passage immer und immer wieder üben muss, hört es mit dem Schwärmen plötzlich ganz schnell auf.»

Zum Werber durch Zufall

Zu seinem Fach kam der berühmteste Werber der Schweiz, der international und national bereits Hunderte von Preisen gewonnen hat, vor dreissig Jahren eher durch Zufall. «Meine damalige Partnerin Flavia vermittelte mir einen ersten Job. Für ein Schweizer Luxushotel sollte ich einen poetischen Text schreiben, was ich aus Spass auch tat.» Bodin war damit gleich so erfolgreich, dass er vom Freelancer bald zum Star-Werber avancierte.

Als er zudem Vater von Zwillingen wurde, war für ihn klar, ganz auf die Werbung zu setzen. «Ich musste Verantwortung übernehmen und Geld verdienen und verabschiedete mich daher von meinem Traum vom brotlosen Konzertpianisten», sagt Bodin lachend. Dass er einer der Besten seiner Zunft geworden ist, scheint ihn noch heute zu überraschen. «Natürlich hat eine erfolgreiche Karriere mit Talent und viel Arbeit zu tun. Ein guter Teil ist aber immer auch Glück – und dafür bin ich sehr dankbar.»

Kinder, Kunst und Klavier

Seine Kreativität findet der Mann mit dem jungenhaften Charme in seiner beeindruckenden Bibliothek, die Hunderte von Werken führt, in seinem Garten, zu dem man über ganze sieben Türen gelangt, oder in seinem kleinen Büro, in dem ein «kreatives Chaos» herrscht. «Hier habe ich meine Unterlagen und sogar Seeblick – mehr brauche ich nicht», sagt Bodin.

Hinter seinem Schreibtisch hängt ein grosses Gemälde, das ihn mit seinen Zwillingstöchtern Leonie und Manon (30) zeigt. «In meinem Leben geben die drei Ks den Takt an: Kinder, Kunst und Klavier.» Wobei ersteres das Allerwichtigste sei. «Meine Kinder sind die mit Abstand besten Kreationen, an denen ich mit beteiligt war», erklärt Bodin stolz.

Neben seinen Zwillingstöchtern hat er aus einer anderen Beziehung Sohn Jan (19) und mit Sängerin Emel (46) Tochter Ayleen (12). Auch die Kinder kommen, was die Kreativität angeht, ganz nach ihrem Vater, schreiben Bücher, machen Musik und sind für mehrere Kunstwerke in der Wohnung verantwortlich.

An Pensionierung denkt er noch lange nicht

Seinen runden Geburtstag feiert Bodin heute Abend im engen Kreis mit seinen Liebsten – das Alter sieht er jedoch nüchtern: «60 ist für mich eine Zahl. Ich bin so alt oder so jung, wie ich mich fühle», erklärt er. Auch an Pensionierung denke er noch lange nicht. «Im Gegenteil – ich bin neugierig, ich möchte immer neue Dinge, neue Menschen und neue Projekte entdecken. Auch die nächsten 60 Jahre.»

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