Dabu Bucher über Liebeskummer, Krise und Verliebtheit
Die Musik seines Lebens

Der Frontsänger von Dabu Fantastic verarbeitet Liebeskummer, Krise und Verliebtheit in Mundart-Hits. Dem erneuten Erfolg und dem privaten Glück ging im Alter von 40+ aber fast eine komplette Umstellung seines Lebens voraus.
Publiziert: 22.06.2024 um 10:02 Uhr
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Dabu Bucher ist mit der Band Dabu Fantastic und dem neuen Album unterwegs.
Foto: zVg
Aurelia Robles, GlücksPost
Glückspost

Just in dem Moment, als Dabu Bucher (43) in einer Krise steckt und alles hinterfragt, prasselt das volle Leben auf ihn ein. Liebeskummer und Verliebtheit, Trennung und Neuanfang – eineinhalb Jahre schüttelt’s ihn durch. «Wenns Läbe grad mit Läbe um sich schmeisst», singt der Musiker treffend im Lied «Ciao Baby, Ciao» des gleichnamigen neuen Albums von Dabu Fantastic.

Ja, was macht man, wenn einen das Leben mit voller Wucht trifft? Dabu schmiss sich voll rein, schlug sich die Nächte um die Ohren, ging «all-in» wie in der aktuellen Single «Aline». «Ich löste in allen Bereichen komplett die Leinen», sagt der Zürcher. «Dann passierten Songs, wie ich sie noch nie schreiben konnte. Mit den Liedern habe ich angefangen, das alles mit mir zu diskutieren.» Mit den aus dieser Zeit entstandenen lebensbejahenden Mundartliedern ist die Band um Frontsänger Dabu und Mitgründer Andreas «DJ Arts» Christen (39), die 2016 mit «Angelina» den Schweizer Hit des Jahres landete, in der ersten Woche auf Platz 3 der Schweizer Hitparade eingestiegen. «Uns ist wohl ein ausserordentlich gutes Album gelungen.»

Mit 40+ nochmals frisch verliebt

Es war Sommer 2022, als das Leben Dabu eine neue Liebe zuwirft und er sich mit 40+ noch einmal sehr fest verliebte. Es entstanden «Mir zwei gönd nöd ällei», «Nomal sone Nacht». Er löste sich aus seiner 12-jährigen Beziehung, wovon «Ciao Baby, Ciao» handelt. «Liebeskummer und Verliebtheit gleichzeitig zu erleben, fühlte sich interessanterweise recht normal an.» Ob die Verliebtheit der Grund war, wieso er den Mut hatte, die Beziehung zu beenden, wisse er nicht, denn der Entscheid habe mehrere Jahre gereift. Es sei wie eine Ausgabe der Politsendung «Arena» in seinem Kopf gewesen, mit ständigen Pros und Kontras. «Ich glaube, viele Menschen in meinem Alter befinden sich in einer langjährigen Beziehung, in der man durch das Zuhause, vielleicht Kinder, Erlebnisse oder andere Verstrickungen miteinander verwoben ist. Da sagt man nicht einfach: Ich gehe jetzt.» Doch als die widersprüchlichen Gedanken bei ihm für nächtliches Erwachen sorgten – für eine immer wiederkehrende «Midnight-Crisis», wie es einst Polo Hofer (†72) nannte –,«merkte ich, dass ich unglücklich bin und den Bruch machen muss».

Einen Bruch hat Dabu nicht nur seelisch vollzogen, sondern auch physisch. Heute hört er morgens als Erstes nicht den Verkehr in Zürich-Altstetten, sondern den plätschernden Stadtbach, der durch den Garten des neuen Daheims in Bern-Bümpliz fliesst. Als Fan von Büne Huber von Patent Ochsner hat er dort, wo sein Vorbild aufwuchs und erfolgreich die «W. Nuss» besang, nun sein eigenes W gefunden: neue Wurzeln.

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Töchter der Freundin wohnen regelmässig bei ihm

In einer Grossfamilie mit drei Schwestern in Mönchaltorf ZH aufgewachsen, lebte Dabu Bucher über Jahrzehnte allein. Ein geteiltes Schlafzimmer war für ihn unvorstellbar, zudem war er überzeugt, dass er viel Zeit allein brauche. «Aber eigentlich fühle ich mich sehr wohl an Orten, wo viele Menschen sind. Und ich fühle mich auch wohl, wenn ich dort wohne. Diese Erkenntnis war komplett neu», gesteht er. «Ich glaube, ich gehöre an so einen Ort.» Da die beiden Töchter seiner neuen Partnerin auch zu 50 Prozent bei ihnen wohnen, lebt er wieder mit drei Frauen zusammen. «Bei uns waren es vier Frauen zu Hause, ich war in einer Gymi-Klasse mit 19 Frauen – es ist wirklich mein Ding», sagt er schmunzelnd.

Bünzlig wird für Dabu das Leben mit Patchworkfamilie in Bümpliz deshalb nicht. Seit er 2014 aufgehört habe, als Sekundarlehrer zu arbeiten, sei der Alltag sehr abwechslungsreich. Mittlerweile zahlt der Mundartsänger aber in die 3. Säule ein, wenn es nicht gerade ein Monat ist, in dem er darauf wartet, «dass ein Batze reinkommt». Zudem ist Dabu Fantastic seit einem halben Jahr auch eine Firma. «Ich bin erwachsener, habe aber einen Beruf, bei dem ich die ganze Zeit spielen kann.» Die Bühne ist sein Wohlfühlort, dort verspürt er als Novemberkind, das auch schon Depressionen durchlitt, Glück. «Je mehr Konzerte ich spielen kann, desto ausgeglichener werde ich.»

Dabu Bucher wurde vom Leben eingeholt, herumgewirbelt und neu verpflanzt. «Jetzt bin ich da, wo ich hinkommen wollte. Aber bei einem Rastlosen wie mir stellt sich sofort die Frage, was als Nächstes kommt.» Das Leben soll weiterhin mit Leben um sich schmeissen. «Aber es muss ja nicht immer so ohrfeigenmässig ins Gesicht watschen.»

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