Auf einen Blick
- Carol Schuler als Geheimagentin im neuen Musikvideo
- Das Video spielt an der berühmten Zürcher Langstrasse
- Schuler gewann mit 14 den Schweizer Filmpreis
Ein Trenchcoat und eine dunkle Sonnenbrille tragend zieht Carol Schuler (37) an ihrer Zigarette und läuft dann mit einem Aktenkoffer in der Hand durch die Zürcher Langstrasse. Dies ist keine Szene aus dem neuen «Tatort», sondern aus dem Musikvideo zu Carol Schulers neuem Song «Agent Meltdown», zu Deutsch «Agent Zusammenbruch», in dem Schuler selbst eine Geheimagentin spielt.
«Ich bin durch die Stadt gerannt. Auf einer Mission, böse zu sein. Benutzt meinen Mund als Waffe, um mir dann selbst ins Bein zu schiessen», singt die Zürcherin. «Der Songtext entstand aus der persönlichen Erkenntnis, dass dieses ständige Streben nach Perfektion und Selbstoptimierung nirgends hinführt», sagt Schuler. «Manchmal muss man das Chaos seines Lebens umarmen und die eigenen Unzulänglichkeiten mit Stolz tragen. Das hat auch etwas Befreiendes.»
«Als Agentin hätte ich Angst, aufzufliegen»
Im TV kennt man Carol Schuler als «Tatort»-Kommissarin Tessa Ott, im Video zu ihrem neuen Song schlüpft sie für einmal in die Rolle einer Geheimagentin. Welche Rolle würde ihr im echten Leben mehr entsprechen? «Privat sind beide Berufe sehr weit weg von mir», sagt Schuler und ergänzt: «Als Agentin hätte ich zudem grosse Angst, aufzufliegen. Ich bin nämlich eine sehr schlechte Lügnerin.» Aber sie würde gerne einmal eine Geheimagentin im Film spielen. «Am liebsten in einem Science-Fiction-Thriller à la ‹Matrix› oder ‹Blade Runner›.»
Das Video zu «Agent Meltdown» spielt an der Zürcher Langstrasse. Eine Mischung aus Rotlichtviertel und Szene-Ausgang, die Nachtschwärmer aus der ganzen Stadt anzieht. Eine berühmt-berüchtigte Meile, mit der die Schauspielerin eine ganz persönliche Verbindung hat. «Ich habe schon viele lustige, lange Nächte an der Langstrasse verbracht», sagt sie und lacht. «Auch wenn ich mich nicht mehr an alle erinnern kann.» Auch mit ihrer «Tatort»-Kollegin Anna Pieri Zuercher (45) macht Schuler manchmal gerne gemeinsam die Bars unsicher, wie sie in einem früheren Blick-Interview erklärte. «Anna versucht dann jeweils, auf mich aufzupassen und sagt: ‹Geh nach Hause, Carol! Mach nicht mehr so lange. Ruf mich an, wenn du daheim bist.›»
Ein Leben auf der Bühne
Carol Schuler stand bereits als Kind auf der Bühne. Ihre erste Filmhauptrolle ergatterte sie als 14-Jährige in dem Coming-of-Age-Drama «Lieber Brad» (2001), wofür sie prompt mit dem Schweizer Filmpreis als beste Darstellerin ausgezeichnet wurde. Heute lebt die Winterthurerin in Berlin und tritt – was viele noch immer nicht wissen – auch oft als Sängerin auf. Gleich mit zwei Bands El Cartel und Chloé et les Enfants Terribles steht sie regelmässig auf der Bühne. Gemeinsam mit dem Zürcher Singer-Songwriter Tobias Tissi (48) alias Del Fume hat Schuler nun vier Songs aufgenommen, «Agent Meltdown» ist die erste Single davon.
Doch auch als Schauspielerin wird man Carol Schuler in nächster Zeit häufig sehen. Die nächste Zürcher «Tatort»-Folge «Fährmann» wird voraussichtlich kurz vor Weihnachten im TV ausgestrahlt. Zudem hat Schuler dieses Jahr einen Film über das Leben von Franz Kafka (1883–1924) gedreht. Dieser soll nächstes Frühjahr in die Schweizer Kinos kommen. Ausserdem ist die 37-Jährige noch bis am 28. September im Stück «Fremde Seelen» am Theater Neumarkt in Zürich zu sehen.