Auf einen Blick
- Büne Huber regelt Nachlass und denkt über Endlichkeit nach
- Musiker setzt auf Weiterentwicklung und Neugier für langes Leben
- Streaming verändert Musikbranche stark
Büne Huber (62) bringt mit Patent Ochsner die Generationen zusammen. Er selbst denkt auch an die nächste Generation, insbesondere seine eigenen Kinder, zwei davon noch im Primarschulalter. Im Interview mit der «Schweiz am Wochenende» erzählt der Musiker, dass er seinen Nachlass geregelt hat.
«Ich habe mein Testament geschrieben», verrät Huber. «Du erweist deinen Nachkommen einen Gefallen, wenn du deine Sachen noch zu Lebzeiten regelst. Es ist unangenehm, sich mit solchen Fragen zu beschäftigen, mit der eigenen Endlichkeit konfrontiert zu werden.» Das sei der Grund, wieso er es immer aufgeschoben habe. Doch nun sei er froh, «ist alles geklärt». Was mit seinen sterblichen Überresten passiere, sei ihm ziemlich egal und überlasse er seinen Nachkommen.
Büne Huber setzt sich mit der Endlichkeit auseinander
Das klingt alles ziemlich düster. Doch der Berner setzt sich einfach mit seiner eigenen Endlichkeit auseinander, denn er sehe auch, dass er älter werde. In seinem Freundeskreis würden die Ersten wegsterben, wie er sagt. Er selbst ist allerdings zuversichtlich, dass er seinen Liebsten und seinen Fans noch lange erhalten bleibt. Sein Geheimnis? «Ich geniesse das Leben, will neugierig bleiben und versuche, den Dingen auf den Grund zu gehen. So könnte ich es mir gut vorstellen, richtig alt zu werden.» Ausserdem vertraue er seinen Genen, denn seine Grossmutter sei «100 Jahre alt geworden».
Mit seiner Musik möchte Büne Huber seinen Fans noch so lange wie möglich Freude bereiten. Doch in welcher Form, das weiss er selbst nicht so genau. Die Musikindustrie habe sich verändert. Huber sei einerseits froh darum, denn «Musik lebt durch Weiterentwicklung» sagt er. Das sei auch der Grund, wieso Patent Ochsner ihren Hit «Scharlachrot» lange nicht auf der Bühne performten. Man verliere an Vitalität, wenn man sich und seine Musik nicht weiterentwickle, ist sich Huber sicher.
Daher setzt er sich auch mit der aktuellen Situation der Streamingdienste auseinander, welche die Musikbranche stark veränderten. «Es ist eine Entwicklung, die nicht aufzuhalten ist», weiss er. «Möglicherweise ist ‹Tag & Nacht› das letzte Album, das wir in dieser Form herausbringen», gesteht er. Er wollte mit seiner Musik unabhängig bleiben und nicht auf Werbedeals angewiesen sein, doch «in physischer Form wird ein ganzes Album kaum mehr verkauft».