Es war ein Abend ganz im Sinn von Polo Hofer (1945–2017). Seit fünf Jahren ist der Mundartrock-Erfinder tot, am Donnerstag waberte sein Geist im Berner Kornhausforum jedoch aus allen Ecken, und die Band Magic Five mit ihrem Gitarristen Mario Capitanio (57) intonierte «Rote Wy».
Die Idee zur Ausstellung «Saitensprünge – Wenn Musiker malen» hatte Polo schon vor Jahren, bei der Vernissage wurde noch einmal seine Videobotschaft von 2016 eingespielt, als er bereits zu krank war, um bei der Premiere dabei zu sein. «Viele von uns haben eine Doppelbegabung», erklärte er damals.
«Wir denken an Dich»
«Danke für die grandiose Idee, lieber Polo», sagte Moderatorin und SRF-Newsfrau Cornelia Boesch (47). Und auch Stadtpräsident Alec von Graffenried (60) gedachte seiner. «Wenn Musiker malen oder Maler musizieren, ist das viel besser, als wenn Politiker reden. Wir denken an dich.»
Bei der dritten Ausgabe der bis am 6. November laufenden Werkschau übernehmen nun Polos Kollegen den Stab, allen voran Sina (56) und Dieter Meier (77). Meier beschreibt sein bildnerisches Schaffen so: «Entstanden ist das alles aus lauter Langeweile. Aber es ist ein grossartiges Vergnügen.»