«Durch die mediale Reichweite erhoffen wir uns Hinweise»
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«Aktenzeichen XY» ist zurück:«Durch die mediale Reichweite erhoffen wir uns Hinweise»

«Aktenzeichen XY ... ungelöst»
Einmaliges SRF-Revival

Seit über 20 Jahren läuft «Aktenzeichen XY ... ungelöst» nicht mehr auf den SRF-Kanälen. Daran ändert auch das Revival vom 26. März nichts. Es bleibt einmalig, wie die Verantwortlichen erklären. Das Genre «True Crime» ist aber bei SRF in verschiedenen Formaten präsent.
Publiziert: 26.03.2025 um 00:01 Uhr
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Aktualisiert: 26.03.2025 um 06:27 Uhr
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Der langjährige «Aktenzeichen XY ... ungelöst»-Moderator Konrad Toenz, aufgenommen 1977.
Foto: Blick/Marlies Frei

Darum gehts

  • SRF 1 zeigt «Aktenzeichen XY … ungelöst» mit Nidwaldner Prostituiertenmord von 2014
  • Das Format startete 1967 in Deutschland. 2003 stieg SRF aus dem Verbund aus
  • Knapp 40 Prozent der über 5000 behandelten Fälle wurden aufgelöst
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Jean-Claude GalliRedaktor People

Heute Mittwoch, 26. März, zeigt SRF 1 ab 20.15 Uhr die Sendung «Aktenzeichen XY … ungelöst», in der der Nidwaldner Prostituiertenmord von 2014 wieder aufgerollt wird. Die 612. Folge des TV-Evergreens läuft zeitgleich zur Ausstrahlung im ZDF und erinnert an längst vergangene Fernseh-Zeiten.

1967 starten die Deutschen mit dem Eurovisions-Projekt unter dem legendären Eduard «Ganoven-Ede» Zimmermann (1929–2009). Es gehört zu den ältesten ZDF-Formaten überhaupt. Knapp 40 Prozent der mittlerweile über 5000 bis heute behandelten Fälle werden geklärt.

Das Schweizer Fernsehen steigt Anfang 1969 ein. Das Aufnahmestudio Zürich, wo jeweils auch die Publikumsreaktionen einlaufen, wird anfangs von Werner Vetterli (1929–2008), ab 1976 von Konrad Toenz (1939–2015) und ab 1998 bis zum Ausstieg Ende 2003 von Stephan Schifferer (72) geführt. Die Österreicher verabschieden sich schon ein Jahr früher.

Sinkendes Publikumsinteresse

Gelegentlich werden zwar auch heute noch Fälle aus Österreich oder der Schweiz behandelt, die aber meistens eine Verbindung nach Deutschland haben. Wer das Format in der Schweiz mitverfolgen will, muss also auf den deutschen Sender ausweichen.

«Ausschlaggebend für den Ausstieg war damals, dass die Themen und Fälle mit einem Bezug zur Schweiz in den Sendungen stark abnahmen. Damit einher ging ein sinkendes Interesse des Publikums», schreibt die SRF-Medienstelle auf Anfrage von Blick. Dies hat auch mit der kaum veränderten Konzeption des Formats zu tun, die zu Beginn sehr aufregend wirkt und vielen Zuschauenden nächtelang den Schlaf raubt, heute aber etwas antiquiert wirkt. Zudem verschwindet mit dem Rücktritt von Eduard Zimmermann 1997 auch der Spirit der Pionierzeit.

Und so wiederholt sich das Revival von heute Mittwochabend auf SRF 1 auch nicht. Die Übernahme der Ausgabe mit dem Prostituiertenmord sei eine einmalige Aktion und passend zum aktuellen «SRF Dok» «Die Tote vom Strassenstrich – Letzte Hoffnung: ‹Aktenzeichen XY … ungelöst›» geplant, wie SRF mitteilt.

Dem Boom von True-Crime-Formaten trägt SRF jedoch anderweitig Rechnung. Das Genre ist regelmässig bei «Dok», «Es geschah am...» und «Reporter» präsent, aber auch in längeren News-Sendungen wie «Schweiz aktuell» und «10 vor 10». In «Einstein», der «Rundschau» oder «Impact Investigativ» werden hin und wieder ebenfalls wahre Kriminalfälle behandelt. «True Crimes» sind darüber hinaus ein beliebtes Thema in der Fiktionsabteilung. Und sogar in «Happy Day» wurde schon gezeigt, wie Verbrechen menschliche Schicksale verändern.


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