Das Montreux Jazz Festival war an diesem Wochenende gut besucht. Waren sogar zu viele Leute auf dem Gelände? Diese Frage stellt ein Blick-Leser, der in der Nacht von Samstag auf Sonntag eine «chaotische Szene» beobachtet hat. Vor dem sogenannten Lakehouse, einem grossen dreistöckigen Gebäude, in dem unter anderem legendäre Jamsessions stattfinden, ist der Eingangsbereich kurz vor Mitternacht überfüllt.
Eine riesige Menschenmenge wartet in der Hoffnung, eingelassen zu werden. Einige Einzelpersonen werden ungeduldig. «Plötzlich haben vereinzelte Festivalbesucher die Absperrung vor den Augen der Sicherheitsbeamten durchbrochen», berichtet der Leser. «Insgesamt haben es etwa 50 Personen geschafft, sich durch die Tür zu drängen, obwohl es drinnen schon schwierig war, zu atmen, weil wir so viele waren.» Laut Leserreporter musste in der Not «ein eisernes Tor» errichtet werden, um den Menschenschwall zu stoppen.
Historischer Zulauf
Auf Anfrage bestätigte das Festival, dessen 58. Ausgabe bis zum 20. Juli läuft, den Vorfall – und ergänzt: «Letzten Samstag war der bestbesuchte Abend in der Geschichte des Montreux Jazz Festivals mit ungefähr 25'000 Personen, die im Laufe des Abends vor Ort waren», erklärt Kevin Donnet, Kommunikationsdirektor des Musikfestivals, gegenüber Blick. Alle unsere kostenlosen Veranstaltungsorte wurden gestürmt, auch das Lake House».
Und weiter: «Gegen 1 Uhr morgens waren so viele Menschen in der Warteschlange des Lake House, was dazu führte, dass eine Barriere am Südeingang nachgab. Dies ermöglichte es einer Reihe von Personen, für kurze Zeit einzutreten. Unser Sicherheitspersonal und die Securitas, die von Anfang an vor Ort waren, schlossen das grosse Tor, bis die Situation unter Kontrolle war. Es gab keine Verletzten – nur Festivalbesucher, die es kaum erwarten konnten, erneut ins Lake House zu gelangen.»
Verstärkte Sicherheitsmassnahmen
Nach dem Vorfall seien Massnahmen ergriffen worden. «Wir haben die Absperrungen verstärkt», so Kevin Donnet. «Und unser Sicherheitsdispositiv wird dies auch an diesem Wochenende wieder vergrössert, wie es jedes Mal der Fall ist, wenn so ein Andrang herrscht.»
Sollte man nun davon absehen, das Lake House überhaupt zu besuchen?: «Es gibt es jetzt seit drei Jahren, es ist das Herzstück unseres kostenlosen Angebots und zieht viele verschiedene Zielgruppen an», erklärt der Kommunikationsdirektor. «Unter der Woche ist es problemlos zugänglich, aber an Wochenendabenden muss man sich manchmal in Geduld üben, um Zugang zu erhalten – wie an allen anderen kostenlosen Orten des Festivals auch.»
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