Ungereimtheiten in seinen Aussagen
Hat Prinz Harry vor Gericht gelogen?

Prinz Harry muss sich aktuell in London dem Kreuzverhör seiner Gegner, dem grössten Medienhaus Englands, stellen. Die britische Presse wittert nun Lügen in den Aussagen des Royals.
Publiziert: 07.06.2023 um 10:09 Uhr
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Aktualisiert: 07.06.2023 um 13:59 Uhr
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Prinz Harry musste sich wegen seiner Klage gegen das Medienhaus der Mirror-Gruppe einem Kreuzverhör stellen.
Foto: Getty Images

Die Vorwürfe sind happig: die britische Mirror-Gruppe soll ihn, so berichtet Prinz Harry (38) in seiner 55-seitigen Zeugenaussage, diffamiert und mehrfach sein Telefon gehackt haben, um an Informationen zu kommen und in der Folge die Auflagen zu erhöhen.

Die MGN (Mirror Group Newspapers) zu denen die Boulevard-Medien «Daily Mirror», «Sunday Mirror» und «The People» gehören, bestreiten die Vorwürfe. Das Konkurrenz-Medium «The Sun» will während des Kreuzverhörs sogar Lügen in den Aussagen des Royals aufgedeckt haben.

Der 18. Geburtstag

Die Details, wie Prinz Harry, Prinz William (41) und König Charles III. (75), damals noch Prinz Charles, die Volljährigkeit des Jüngsten feierten, seien 2002 im «Daily Mirror» publiziert worden. Der Herzog von Sussex wirft dem Blatt vor, sich diese Informationen durch das Hacken seines Telefons besorgt zu haben. Der Artikel sei «verdächtig» gewesen. Andrew Green, der Anwalt des Medienhauses, aber widerlegt die Vorwürfe. Prinz Harry habe seine Geburtstagspläne in einem Interview enthüllt, und sie seien von vielen Sonntagszeitungen übernommen worden. Der Royal hält die zeitlichen Abläufe dennoch für «verdächtig», wie er entgegnet.

Handy oder kein Handy?

Prinz Harry feierte seinen 12. Geburtstag im Internat Ludgrove. Ein Umstand, der seiner Mutter Prinzessin Diana (1961–1997) schwer zu schaffen gemacht habe. Informationen über einen Besuch Dianas in der Schule ihres Sohnes wurden 1996 ebenfalls durch einen Artikel im «Daily Mirror» öffentlich. Auch diese sollen, so der Vorwurf Harrys, aus gehackten Telefonaten stammen. Mirror-Anwalt Green beweist aber im Kreuzverhör, dass der Royal zu diesem Zeitpunkt noch gar kein Handy besass. Prinz Harry gesteht, «nicht sicher zu wissen», ob er damals schon ein Mobiltelefon besessen habe und sagt: «das ist Jahre her». Allerdings hätten sein Bruder Prinz William und er mit ihrer Mutter meist über ein Festnetz-Telefon im Ludgrove-Internat gesprochen.

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Ex-Freundin oder Informantin?

Prinz Harrys Beziehung mit Chelsy Davy (37), die mutmasslich von 2004 bis 2010 dauerte, sei von der Mirror-Gruppe immer wieder kolportiert worden. So sollen zum Beispiel Flugdaten vom Handy des Royals entwendet worden sein, um das Paar, das seine Liebe weit möglichst aus der Öffentlichkeit hielt, am Flughafen fotografieren zu können. Andrew Green entkräftete die Anklage: «Könnte es nicht sein, dass die Reporter mit einer Quelle gesprochen haben, anstatt Ihr Telefon zu hacken?» Prinz Harry musste zugeben, dass er nicht genau wisse, wie die Informationen zum «Daily Mirror» gekommen seien. «Ich bin unsicher. Es könnte Hacking, Geprahle oder auch das Sicherheitspersonal gewesen sein. Chelsy und zahlreiche andere Leute hatten diese Informationen.» (grb)

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