Im Jahr 1995 der grosse Skandal: Der britische Journalist Martin Bashir (60) erschleicht sich mit gefälschten Papieren ein Interview mit Prinzessin Diana (1961–1997). Im Interview packt sie über die Liebesbeziehung von König Charles (74) und Camilla (76) aus – und auch über ihre eigene zu ihrem damaligen Reitlehrer James Hewitt (65). Die Aussagen im Interview sind verheerend: Nur ein knappes Jahr drauf lassen sich Charles und Diana scheiden. Zudem halten sich danach jahrelang Gerüchte, dass Prinz Harry (39) das uneheliche Kind von Prinzessin Diana und James Hewitt sei.
Nun zeigt sich: Eine britische Zeitung mischte in der Sache kräftig mit. Wie die «Sunday Times» und die «Mail on Sunday» berichtet, beauftragte das Blatt im Jahr 2002 einen Privatdetektiv damit, eine Haarprobe von Prinz Harry zu ergattern, um später seinen genetischen Code zu entschlüsseln. Der Detektiv wiederum engagierte eine junge Frau, die mit Harry anbandeln und ihm dann ein paar Haarsträhnen abzwacken sollte. Das Unterfangen ging jedoch in die Hosen: Sir Michael Peat (73), der frühere Privatsekretär von König Charles, bekam davon Wind und informierte die Londoner Polizei.
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Obwohl Hewitt die Gerüchte über eine Harry-Vaterschaft in den Jahren nach der missglückten Haarprobe-Aktion immer wieder bestritt und betonte, dass Harry schon ein Kleinkind gewesen sei, als er Diana kennenlernte, rissen die Gerüchte nie richtig ab. Für Prinz Harry sei dies «sehr verletzend und sehr real für mich» gewesen, wie er im Juni dieses Jahres vor Gericht sagte.
Harry selbst hatte erst im Alter von 30 Jahren davon erfahren, dass Hewitt seine Mutter erst nach seiner Geburt 1984 kennengelernt habe. «Damals war mir das gar nicht bewusst», so Harry. Die Gerüchte klangen für ihn – auch wegen der gleichen Haarfarbe – lange glaubwürdig, berichtete er. In den Jahren zuvor befürchtete er, aus der königlichen Familie verstossen zu werden. Er fürchtete, dass sie «Zweifel in der Öffentlichkeit wecken würden, sodass ich aus der königlichen Familie verdrängt werden könnte». (hon)