Auf einen Blick
- Queen Elizabeth II. ritt bis kurz vor ihrem Tod
- Ihr Stallmeister begleitete die Queen bei ihrem letzten Ausritt
- Die Queen ritt im Juli 2022 zum letzten Mal auf ihrem 26-jährigen Pferd
Queen Elizabeth II. (1926-2022) ging bis kurz vor ihrem Tod ihrer grossen Leidenschaft nach: dem Reiten. Das erzählt ihr einstiger Stallmeister Terry Pendry (74) jetzt im Podcast «Rosebud With Gyles Brandreth». Demnach stieg die britische Monarchin am 18. Juli 2022, rund acht Wochen vor ihrem Tod am 8. September 2022, ein letztes Mal auf ihr Lieblingspferd Emma.
Pendry, der sich bis zum Tod der Queen 28 Jahre lang um die mehr als 100 Pferde des königlichen Stalls kümmerte und zu ihren engsten Vertrauten gehörte, beschreibt sie als «leicht, gebrechlich und klein». Die 96-Jährige sei mit einer Tüte Rüebli für ihr Pferd in den Stall gekommen. Um auf Emma zu steigen, habe sie einen Reitschemel benötigt. «Als sie älter wurde, musste ich einmal im Jahr eine weitere Stufe anbringen. Sie konnte auf Emma steigen, aber ich habe sie immer heruntergehoben», so Pendry.
Pendry lief beim letzten Ausritt neben der Queen
Da Elizabeth so schwach gewirkt habe, sei er bei ihrem letzten Ausritt nicht wie sonst neben ihr geritten, sondern habe sie zu Fuss begleitet. «Sie sagte: ‹Das ist mir nicht mehr passiert, seit ich eine Prinzessin war›. Ich fragte: ‹Was?› Sie sagte: ‹Jemand, der so neben mir herläuft›», erzählt der Stallmeister. Er habe daraufhin angeboten, sich zurückzuziehen, was die Queen aber abgelehnt habe: «Nein, nein, gehen Sie ruhig weiter nebenher.»
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Terry Pendry habe dann noch ein Foto von der Queen auf ihrem Pferd geschossen, das sie in ein Album eingeklebt habe. «Ihr Pferd ist 26, Sie sind 96, das muss ein Rekord sein», habe er der verwunderten Königin erklärt. Später habe sie ihn scherzhaft für diese Aussage getadelt. «Sie sagte: ‹Sie haben mein Alter ausgesprochen› – und dann brach sie in schallendes Gelächter aus. So war sie. Das war das letzte Mal, dass ich sie gesehen habe. Ich ahnte schon, dass ich sie wahrscheinlich zum letzten Mal sehen würde.»
Lieblingspferd Emma war an der Trauerprozession der Queen
Einen Tag später sei die Queen dann erneut in den Stall gekommen und habe sich vor der Reise nach Schloss Balmoral in Schottland, wo sie schliesslich verstarb, von ihrem Pferd verabschiedet. Terry Pendry habe «der Königin versprochen, dass ich mich um Emmas Beerdigung kümmern werde». Die Asche solle zwischen zwei ihrer früheren Lieblingspferde verstreut werden.
Bei der Beisetzung von Queen Elizabeth sorgten Pendry und Emma für einen bewegenden Moment: Der Stallmeister stand mit dem Pferd während der Trauerprozession in einem Meer aus Blumen am Long Walk in Windsor, als der Sarg mit der Verstorbenen vorbeifuhr. Die Bilder dieser Szene gingen um die Welt.