2021 fiel nach einem Pub-Besuch im Süden London erstmals auf, dass König Charles III. (75) stark geschwollene und blaue Hände hat. Der damalige Prinz von Wales zapfte ein Bier und prostete den Fotografen fröhlich zu. Das Pint in seiner Hand wirkte winzig. Nun geraten die Finger des frisch gekrönten Königs wieder unter Beobachtung: Während des grossen Krönungswochenendes fiel immer wieder auf, wie aussergewöhlich aufgedunsen die Hände von Charles III. sind.
Der Monarch leidet bereits lange unter den Schwellungen in seinen Händen. Wie der Autor Howard Hodgson 2012 öffentlich mache, scherzte Charles schon 1982 über seine «Wurstfinger». In einem Brief an einen Freund kurz nach der Geburt seines ersten Sohnes Prinz William (40) witzelt er: «Ich kann dir gar nicht beschreiben, wie stolz ich bin. Er sieht erstaunlich appetitlich aus und hat Wurstfinger, wie ich sie habe.»
Seither haben die Hände des Königs eine Top-Position in den Google-Suchen rund um die königliche Familie. Gründe für die geschwollenen Hände des Königs gibt es einige.
Herz- und Gefässerkrankungen
Im Zusammenhang mit einer Herzschwäche kann es zu Wassereinlagerungen in den Extremitäten kommen. Durch den verschlechterten Transport des Blutes staut sich dieses in Händen und Füssen und erhöht somit den Druck auf die Gefässe. Dass zumeist die Extremitäten betroffen sind, liegt daran, dass sie am weitesten von der Körpermitte entfernt sind, und sich hier die verminderte Pumpleistung des Herzens am schwersten auswirkt.
Diese Erklärung für die Hände des Königs ist allerdings unwahrscheinlich, da er schon sehr lange an den Schwellungen leidet und eine Herzschwäche zeitnah behandelt werden muss.
Nierenschwäche
Auch hier kommt es zu sogenannten Ödemen, also Wassereinlagerungen, in den Extremitäten. Das, weil die Nieren Giftstoffen nicht mehr ausreichend abtransportieren und es zu einer verminderten Ausscheidung von Urin kommt.
Mehr zu König Charles III.
Entzündliche Gewebeerkrankungen
Eine rheumatische Erkrankung halten verschiedene Experten in britischen Medien für die wahrscheinlichste Erklärung für die «Wurstfinger» des Königs. Dabei kann es sich entweder um Arthritis oder Arthrose handeln.
Liegt eine Arthrose vor, sind Knorpelschäden in den Gelenken der Grund. Auch hier sind am häufigsten die Fingergelenke betroffen. 90 Prozent der über 65-Jährigen leiden gemäss der Rheuma-Liga Schweiz unter einer starken oder minderstarken Form der Arthrose. Meist leiden Betroffene an einem sogenannten «Anlaufschmerz». Sprich die betroffenen Gebiete schmerzen nach langer Ruhe und dieser legt sich erst nach Bewegung. Übergewicht und mangelnde körperliche Aktivität begünstigen das Entstehen einer Arthrose.
Bei einer Arthritis entzünden sich zuerst die kleinen Gelenke in den Fingern und Zehen, das Gewebe rund um die betroffenen Gebiete schwillt schmerzhaft an und die Funktion der betroffenen Gelenke ist empfindlich eingeschränkt. Bei der Arthritis handelt es sich vermutlich um eine Autoimmunerkrankung. Die genaue Ursache ist aber noch nicht bekannt. Im weiteren Verlauf kommt es auch zu Entzündungen weiterer Gelenke, sowie in den Schleimbeuteln und Sehnenscheiden.
Sollte dies der Grund für die geschwollenen Hände des Königs sein, ist damit zu rechnen, dass er, besonders bei seinen Auftritten vor dem Volk, unter starken Schmerzen leidet. Das Schütteln zahlloser Hände dürfte für den Monarchen eine echte Qual sein. (grb)