Die Regierung macht Party, während sie trauert. Und der zweitjüngste Sohn muss wegen eines Belästigungsskandals wohl bald vor Gericht antraben: Königin Elizabeth II. (95) kann einem leidtun in diesen Tagen.
Am Donnerstag entzog sie Prinz Andrew (61) überraschend sämtliche militärischen Dienstgrade und royalen Schirmherrschaften. Kurz zuvor war sie in einem offenen Brief von über 150 britischen Veteranen dazu aufgefordert worden, Andrew von seinen Rollen im Militär zu entbinden, da er den damit verbundenen hohen Erwartungen an ein ehrenhaftes Verhalten nicht gerecht geworden sei.
Schwere Vorwürfe
Vor mehr als 20 Jahren soll Andrew die damals minderjährigen Virginia Roberts Giuffre (heute 38) mehrfach sexuell belästigt haben. In ihrer Zivilklage gegen den Royal gibt Giuffre weiter an, Opfer eines Sexsklavinnen-Rings von Andrews Freund, Millionär Jeffrey Epstein (1953–2019), gewesen zu sein. Andrew bestreitet die Vorwürfe. Der Prozess scheint dennoch unausweichlich. Voraussichtlich im Herbst 2022 soll er sich vor einem US-Gericht verantworten müssen.
Als würde das der Queen nicht schon genug Kummer bereiten, musste sie diese Woche auch erfahren, dass am Vorabend der Beisetzung ihres Gemahls Prinz Philip (†99) vom 17. April 2021 rund 30 Regierungsmitarbeiter bis tief in die Nacht am Amtssitz von Premierminister Boris Johnson (57) Party machten – obwohl wegen Philips Tod nationale Trauer galt. Selten wurde die Monarchin so brüskiert.
Alkoholparty während des Lockdowns
Johnson war an dieser Feier nicht anwesend. Dafür tauchten Bilder von einer anderen Party während des Lockdowns im Mai 2020 auf, an der über 100 Mitarbeiter tanzten und Alkohol tranken – und diesmal war Johnson mittendrin! Die Downing Street übernehme die Verantwortung «für Dinge, die wir nicht richtig gemacht haben», entschuldigte sich ein Sprecher des Premiers für die «zutiefst bedauerlichen» Ereignisse.
Wegen der sich zuspitzenden «Partygate»-Affäre sprach der britische Oppositionschef Keir Starmer (59) gestern Samstag Johnson nun gar die Fähigkeit zum Regieren ab. Der Premier habe sämtliche «moralische Autorität» verloren. Genauso wie für viele Briten es auch Prinz Andrew getan hat.
Im Vereinigten Königreich brennts. Und die Queen kommt mit löschen nicht mehr nach.