Wie steht es wirklich zwischen Prinz Harry (38), seinem Vater, König Charles III. (74), und Prinz William (40)? Zwei neue Interviews, die Prinz Harry gegeben hat, geben einen weiteren Einblick in den Familienzwist, den seine Abkehr von den royalen Pflichten mit sich gebracht hat. «Ich hätte gern meinen Vater zurück. Ich hätte gern meinen Bruder wieder», sagte der abtrünnige Royal in mehreren Ausschnitten eines Gesprächs, das der britische Sender ITV am Montag mit einem kurzen Trailer bewarb.
Im Interview stellt Harry klar: «Ich will eine Familie, keine Institution.» Und: «Es hätte niemals so weit kommen müssen.» Er beklagt zudem, er und seine Frau Meghan (41) würden als Bösewichte dargestellt, und es habe von anderer Seite «absolut keinen Willen zur Versöhnung» gegeben. Das Gespräch soll am kommenden Sonntag, nur zwei Tage vor der geplanten Veröffentlichung von Harrys Memoiren, ausgestrahlt werden.
«Never complain, never explain» existiere eigentlich gar nicht
Auch der US-Sender CBS kündigte bereits ein Interview zu dem als «explosiv» bezeichneten Buch mit dem Titel «Spare» (Deutscher Titel: «Reserve») an. Im Gespräch mit Ex-Newsanchor Anderson Cooper (55) nimmt Harry Bezug auf den Vorwurf, er würde sich ständig in den Mittelpunkt stellen, obwohl er sich in Kalifornien vom Leben als Royal zurückziehen wollte. «Immer, wenn ich versuchte, das privat und still über die Bühne zu bringen, gab es Briefings und platzierte Geschichten gegen mich und meine Frau.»
Das Familienmotto «Never complain, never explain» (deutsch: «Nie beschweren, nie erklären») sei nur ein Motto für die Öffentlichkeit. Es gebe endlose Beschwerden und Erklärungen vonseiten des Buckingham Palace, viele Informationen kämen aus dem Königshaus. «Und am Ende steht dann, dass der Buckingham Palace um ein Statement gebeten wurde. Aber die ganze Geschichte stammt vom Buckingham Palace selbst.» Er sei an einen Punkt gekommen, an dem Schweigen Betrug sei.
Royal-Fans warten gespannt auf Harrys Memoiren
Die Vorwürfe sind nicht neu: In der Netflix-Dokumentation hatte er oft den Palastmitarbeitern oder den Boulevardmedien die Schuld für den Familienzwist gegeben – seltener seinem Bruder und seinem Vater. Mit Spannung wird erwartet, ob er in den Memoiren noch weitere konkrete Vorwürfe vorbringt.
Harry und Meghan hatten sich mit den übrigen Royals überworfen und sich vor rund drei Jahren vom engeren Kreis des Königshauses losgesagt. Besonders mit seinem Vater Charles und seinem Bruder William, der inzwischen Thronfolger ist, hatte sich Harry zerstritten. Öffentliche Äusserungen und Vorwürfe, etwa in einem TV-Interview mit US-Talkshowlegende Oprah Winfrey (68), hatten den Graben noch vertieft. Eine erhoffte Aussöhnung gab es weder nach dem Tod Prinz Philips im Jahr 2021 noch nach dem Tod von Queen Elizabeth II. im September vergangenen Jahres. Zuletzt gossen Harry und Meghan mit einer sechsteiligen Netflix-Doku-Serie, in der sie ihre Sicht der Dinge darlegen, noch mal Öl ins Feuer. (imh/SDA)