Königin Mary, die britische Queen und König Charles
Die geheimen Botschaften der Royals

Der Blick in die royale Trickkiste verrät, wie die Mitglieder europäischer Königshäuser mit Kleidung und Gesten Botschaften platzieren. Wir verraten welche.
Publiziert: 15.01.2024 um 18:44 Uhr
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Nach der Thronübergabe zeigen sich die dänischen Royals auf dem Balkon von Schloss Amalienborg in Kopenhagen. Prinzessin Josephine, ihr Vater König Frederik X., Kronprinz Christian, Königin Mary und Prinzessin Isabella (v.l.). Das Mutter-Tochter-Gespann symbolisiert mit ihren Outfits die Farben der dänischen Fahne.
Foto: Getty Images
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Flavia SchlittlerRoyal- und People-Expertin

Königin Mary (51) von Dänemark begeisterte bei der Thronübergabe am Sonntag in einem schneeweissen Kleid. Ihre Tochter Prinzessin Isabella (16) setzte auf ein knallrotes. Was bei ihr einige als rebellisch ansehen, ist ein gemeinsames Zeichen der Volksverbundenheit. Rot und Weiss sind die Farben der dänischen Fahne. Viele Royals setzten auf Geheimcodes und die Kraft der Symbolik. Damit zeigen sie Zuneigung, Abscheu und Langeweile. Queen Elizabeth II. (1926–2022) hatte gar ein ausgeklügeltes System, Politikerin mit Broschen oder Hüten ihre Haltung klarzumachen. Zückte sie ihren roten Lippenstift, musste ihr Personal sofort einschreiten. Denn die bedeutete: Holt mich hier raus!

Liebe für die Schwiegermutter

Die Gattin des neuen Königs Frederik X. (55), setzt zudem mit einer Brosche ein schönes Statement: Darauf ist das Porträt von Königin Margrethe II. (83) zu sehen. Damit zollt Mary ihrer Schwiegermutter Respekt. Die beliebte Monarchin, die auf den Tag genau 52 Jahre, nachdem sie den Thron übernommen hatte, diesen an ihren ältesten Sohn Frederik übergab, war selbst nicht auf dem Balkon von Schloss Amalienborg in Kopenhagen. Durch Marys Brosche war sie es zumindest symbolisch, was ihr vom Volk hoch angerechnet wird.

Obama-Brosche bei Donald Trump

Queen Elizabeth, wurde «Meisterin der Broschen-Kriegsführung» genannt. Zur politischen Neutralität verpflichtet, war es ein geschickter Schachzug, ihre persönliche Haltung klarzumachen. Wie 2018, als sie dem damaligen US-Präsidenten Donald Trump (77) bei dessen Staatsbesuch, mit ihrer Brosche in Blumenform den royalen Stinkefinger zeigte. Sie war ein Geschenk von Trumps Vorgänger Barack (62) und dessen Gattin Michelle Obama (59), als Zeichen ihrer Freundschaft mit dem royalen Oberhaupt.

«Anti-Brexit-Hut» zeigt Haltung

Ein Jahr davor war es der «Anti-Brexit-Hut», der für Aufruhr sorgte. Im Rahmen der Verhandlungen um einen Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU trug die britische Königin bei ihrem «Queen's Speech» einen blauen Hut mit goldenen Blumen. Er erinnert stark an die europäische Flagge mit 12 goldenen Sternen. Guy Verhofstadt (79), Brexit-Beauftragter des Europaparlaments, twitterte daraufhin: «In Grossbritannien werden eindeutig einige noch von der EU inspiriert.»

Lippenstift bei Langeweile

Wie ausgeklügelt das geheime Signal-System der Queen war, zeigen auch ihre Zeichen, gegenüber ihrem Personal. Normalerweise trug sie ihre Handtasche auf dem linken Arm. Wechselte sie diese auf den rechten, oder stellte sie die Tasche auf den Boden, herrschte bei ihren Angestellten Alarmbereitschaft. Die Botschaft war: «Holt mich hier raus.» Dasselbe galt, wenn die Queen in der Öffentlichkeit ihren Lippenstift auftrug.

Royaler Griff an die Nase

Auch ihr ältester Sohn, König Charles III. (75) setzt auf die geheimen Codes. Ist ihm ein Gespräch zu langweilig oder will sofort von einer Plauderei befreit werden, kratzt er sich an der Nase. Auch seine Enkelin Charlotte (8) lernt bereits in jungen Jahren Zeichen, allerdings etwas weniger subtil: Vor dem Finale der Frauen Fussball-WM am 20. August vergangenen Jahres posteten sie und ihr Vater Prinz William (41) ein Video, um dem englischen Team Glück zu wünschen. Damit sie ihren Einsatz nicht verpasst, hat er sie am Bein leicht angestupst.

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