Im monegassischen Fürstentum herrschten gestern angenehme 15 Grad und Sonnenschein. Was kein Grund für Fürst Albert (64) war, das milde Klima vor Ort zu geniessen. Ihn zog es ins drei Grad kalte St. Moritz GR, um bei der Jubiläums Trophy dabei zu sein und mit dem legendären Steuermann Christian Meili (60) im historischen Schlitten die weltweit einzige Natureisbahn bei klarer Sicht hinunterzufahren.
Die Sportart liegt dem Adligen im blauen Blut. Vor seiner Thronbesteigung im April 2005 vertrat er Monaco als Bobfahrer bei fünf Olympischen Winterspielen. Seine beste Platzierung im kanadischen Calgary war der 25. Platz 1988 im Zweierbob mit Gilbert Bessi (64).
Fürst Albert, der sich von seiner kürzlich dritten Corona-Infektion gut erholt hat, reiste ohne Gattin Fürstin Charlène (45) und die gemeinsamen achtjährigen Zwillinge Gabriella und Jacques in den prominenten Wintersportort an. «Sie wären sehr gerne mit mir gekommen», sagt der Fürst gegenüber Blick. «Doch sie hatten keine Zeit, die Kinder haben Schule. Es ist schade, denn auch sie lieben Schnee, Eis und das Skifahren.»
Als er sich in den Eiskanal stürzte, glänzten seine Augen. «Wir sind 108 Kilometer pro Stunde gefahren, rund 40 weniger als bei der Olympiade», meint er lachend. Rund um seine Bob-Freunde, seine Fans, mit denen er geduldig Selfies machte, wirkte der Monegasse gelöst, gab sich sympathisch und volksnah. Das läge vor allem an der Destination. In den Engadiner Nobelort kommt Fürst Alber seit 40 Jahren. «St. Moritz ist wie mein zweites Zuhause.»
Für seine Schweizer Bob-Freunde, mit denen der Fürst in engem Kontakt steht, ist er einfach der Albert. Mit ihnen fühlt er sich wohl, hat Spass. Entsprechend gibt er sich unkompliziert. Gestern auch sentimental wie die weiteren geladenen Gäste. Nach 47 Jahren gab der erfolgreichste Schweizer Bobfahrer aller Zeiten, Erich Schärer (76), seinen Abschied aus dem Vorstand des Bob-Clubs Zürichsee bekannt. Auch der Fürst verneigte sich vor dem König auf Eis.