Erste Telefonanhörung schon am Montag
So versucht Prinz Andrew seinen Kopf aus der Sex-Schlinge zu ziehen

Die Klageschrift wegen sexuellen Missbrauchs einer Minderjährigen in den USA ist dem britischen Prinzen Andrew überstellt worden. Der wollte die Dokumente erst nicht annehmen. Jetzt muss der Royal schon in den nächsten Tagen reagieren.
Publiziert: 12.09.2021 um 00:05 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2021 um 09:25 Uhr
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Der britische Skandalprinz Andrew hat bislang nach bestem Vermögen versucht, sich einen US-Sexskandal vom Leib zu halten.
Foto: Keystone

Die Klageschrift wegen sexuellen Missbrauchs einer Minderjährigen in den USA ist dem britischen Prinzen Andrew (61) überstellt worden. Dies geht aus am Freitag in New York einsehbaren Gerichtsakten hervor. Demnach überreichte ein Vertreter der Klägerin Virginia Giuffre (38) schon am 27. August die Unterlagen einem Polizisten am Eingang zur Residenz des Prinzen im englischen Windsor.

Dabei ist der Skandalprinz zu seiner Mutter, Queen Elizabeth II. (95), nach Schottland geflüchtet. Dort verschanzt er sich auf ihrem Schloss Balmoral. Darum hat der Prinz die Klageschrift nicht selbst entgegen genommen, sondern sein Sicherheitschef. Laut Gesetz muss der Beschuldigte jedoch persönlich bei der Zustellung anwesend sein.

Dies soll der Grund sein, weshalb Andrew nach Balmoral reiste: Das Schloss ist nicht seine Wohnadresse. Schon am 26. August sollen Giuffres Anwälte am Tor von Prinz Andrews Royal Lodge gewartet haben – ohne Erfolg. Nach einem Tag Warten nahm dann der Sicherheitschef des Prinzen die Dokumente entgegen. Jetzt steht Andrew unter Druck, Balmoral verlassen zu müssen. Vom Datum der Aushändigung an hat der Queen-Sohn 21 Tage Zeit, zu reagieren.

Mutmassliches Opfer reicht Klage gegen Prinz Andrew (61) ein
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Sie war damals 17:Mutmassliches Opfer reicht Klage gegen Prinz Andrew (61) ein

Heute 38-Jährige fordert Schadenersatz vom 61-jährigen Prinzen

Giuffre hatte die Klage am 9. August eingereicht. Eine erste Telefonanhörung zum Prozedere ist für Montag 9 Uhr in New York angesetzt. Kommt der Prozess ins Rollen? Andrews Anwälte wollen die Anhörung laut britischen Medienberichten boykottieren. Grund: Die Dokumente seien nicht ordnungsgemäss zugestellt worden. Palast-Insidern zufolge wird Andrew erst gar nicht antworten. Gänzlich unbeeindruckt von seinen Justizproblemen hielt Andrew am Samstag auf Schloss Balmoral noch eine «Schiessparty» mit Gästen aus aller Welt ab, darunter dem Kronprinzen von Bahrain (51), dem Menschenrechtsverletzungen angelastet werden.

Das mutmassliche Andrew-Opfer gibt in der Zivilklage an, von dem Sexualstraftäter Jeffrey Epstein (1953-2019) als Minderjährige an den zweitältesten Sohn von Queen Elizabeth II. «ausgeliehen» worden zu sein. Die heute 38-Jährige verlangt Schadenersatz von dem 61-jährigen Prinzen. Die Vorwürfe gegen Prinz Andrew stehen schon seit 2019 im Raum. Er bestritt die Anschuldigungen stets und erklärte, sich nicht an ein Treffen mit Giuffre erinnern zu können, trat aber nach einem verunglückten TV-Interview 2019 von seinen royalen Pflichten zurück.

Der Multimillionär Epstein soll jahrelang minderjährige Mädchen und junge Frauen sexuell missbraucht und zur Prostitution angestiftet haben. Der bestens vernetzte und bereits wegen Sexualverbrechen verurteilte Investmentbanker war nach seiner neuerlichen Festnahme 2019 tot in seiner Gefängniszelle in Manhattan gefunden worden. Nach offiziellen Angaben hatte er sich das Leben genommen. (kes/SDA)

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