Die Beziehung der beiden Deutschen startet im Herbst 2019 – und bereits über das erste Kennenlernen gibt es zwei verschiedene Varianten: So erzählt Brenda Patea (29) gegenüber «Gala», sie hätten sich in Paris kennengelernt. Laut der «Süddeutschen Zeitung» habe Zverev Patea jedoch nicht in Paris in einem Café entdeckt, sondern auf Instagram. Von Beginn an gibt es im Leben des Pärchens also zwei Seiten, zwei Geschichten.
Das betrifft auch den Vorfall, der sich etwas mehr als ein halbes Jahr später ereignet haben soll und der dem Tennis-Star einen Strafbefehl und eine Busse von rund 430'000 Franken eingebracht hat. Wie im Strafbefehl zu lesen ist, wird dem 26-Jährigen zur Last gelegt, «im Mai 2020 in Berlin im Rahmen eines Streites eine Frau (seine damalige Freundin Brenda Patea, Anm. d. Redaktion) körperlich misshandelt und an der Gesundheit geschädigt zu haben».
Gescheiterter Geheimhaltungsvertrag
Zverev streitet die Vorwürfe nach wie vor ab und hat Einspruch gegen den Strafbefehl eingereicht. Es gilt weiterhin die Unschuldsvermutung. Seine Ex-Freundin und Mutter seiner kleinen Tochter Mayla (2) bekräftigt hingegen die Vorwürfe gegenüber der «Süddeutschen Zeitung». So soll Zverev sie bei dem «Streit im Hausflur gegen die Wand gestossen und gewürgt haben. Anschliessend habe sie Schmerzen im Hals-Nacken-Bereich und Schluckbeschwerden gehabt.»
Dass diese Details ans Licht kommen, wollte Zverev unter anderem mit einem Vertrag verhindern, den er Brenda Patea laut «SZ» vorgelegt haben soll. Mit ihrer Unterschrift sollte sich die 29-Jährige dazu verpflichten, keine Einzelheiten über die vergangene Beziehung auszuplaudern sowie keine Fotos der gemeinsamen Tochter zu veröffentlichen. Im Gegenzug sollte sie unter anderem eine finanzielle Entschädigung erhalten. Diese würde jedoch entfallen, falls sie Kontakt mit Olga Sharypova, einer andern Ex-Freundin von Zverev, aufnehmen würde. Diese wiederum hat sich mehrfach gegenüber US-Medien über die Handgreiflichkeiten von Zverev geäussert. Angezeigt hat sie den Sportler jedoch nie – ebenso wenig, wie Patea den Vertrag unterschrieben hat.
Die ehemalige «Germany's Next Topmodel»-Kandidatin bezeichnet Zverev als extrem eifersüchtig, Handydurchsuchungen seien keine Seltenheit gewesen. Und ein falsch gesetztes Like auf Instagram habe schon als Grund für die nächste Auseinandersetzung gereicht, die nächste körperliche Gewalt gegen sie. Auch das Umplatzieren seiner Kuscheltiere habe bereits gereicht, um den Tennisspieler zu verärgern.
Wie geht es für das ehemalige Traumpaar weiter?
Ob Pateas Aussagen als vertrauenswürdig einzustufen sind, wollte die Staatsanwaltschaft mittels eines Gutachtens klären. Dafür wurde sie mehrere Stunden lang von einer Rechtspsychologin befragt. Auch die Anwälte von Zverev haben ein solches Gutachten über die Ex-Freundin ihres Klienten in Auftrag gegeben. Laut dem sei es «praktisch unmöglich, dass sich der Sachverhalt wie von der Anzeigeerstatterin behauptet zugetragen» habe.
Nach derzeitigem Stand sieht es so aus, als würde sich das ehemalige deutsche Traumpaar über vier Jahre nach dem ersten Kennenlernen vor Gericht wieder sehen. (sei)