Acht Jahre lebte die Österreicherin Natascha Kampusch (33) in Gefangenschaft. Im August 2006 gelang der jungen Frau die Flucht vor ihrem Kidnapper Wolfgang Priklopil (†44).
Kampusch wurde damals als zehnjähriges Mädchen auf dem Schulweg entführt und in Priklopils Keller nach Wien verschleppt. Als dem weltbekannten Entführungsopfer die Flucht gelang, warf sich ihr Kidnapper vor den Zug.
Jetzt, 15 Jahre nach dem Entkommen, lebt Kampusch ein neues Leben. Ein Leben in Freiheit. Vor allem aber geht sie ihren Träumen nach, wie sie im «Bild»-Interview verrät. «In Gefangenschaft malte ich mir aus, wie es wäre, reiten zu können. Nach meiner Selbstbefreiung nahm ich Reitunterricht.»
«Menschen sind böse zu mir»
Der Kontakt mit den Pferden ist für die 33-Jährige eine Art Therapie. «Mich beruhigt es, bei Pferden zu sein, und die Pferde finden mich beruhigend, ich scheine etwas Besonderes auf sie auszustrahlen.»
Anders sei es beim Kontakt mit Menschen. «Viele Menschen waren und sind böse und missgünstig zu mir. Anfang nahm ich mir das sehr zu Herzen. Es verletzte mich.» Auch beim Thema Männer ist Kampusch sehr vorsichtig.
Sie sagt: «Ich finde die meisten Männer anstrengend. Entweder, es ergibt sich noch, dass ich mich verliebe, oder eben nicht. Ich fühle mich auch ohne Partner glücklich.» Sie sei ein Optimist und deshalb komme es für sie nicht infrage, sich mit negativen Personen zu umgeben. Was ihr Privatleben angeht, möchte sich Kampusch künftig ganz auf sich selbst fokussieren. «Ich bin heute selbstbewusst genug, nur noch das zu machen, was ich will und weiss, was mir guttut und was nicht.» (fmü)