Herzige Geste für sein Grosi: Der deutsche Sänger Max Giesinger (33) widmet seiner Oma Christa (76) auf seinem neuen Album «Vier» ein Lied. «Sie war für mich wie eine zweite Mutter», erzählt er. Seine Eltern hätten sich getrennt, als er noch ein kleines Kind war. «Da passte sie auf mich auf und hat geschaut, dass aus mir ein ordentlicher Kerl wird. Dafür will ich Danke sagen.»
Im Lied «In meinen Gedanken» besingt er ihre Geschichte. Bereits im Alter von 16 wurde sie schwanger, danach hat sie ihr Leben voll und ganz der Familie verschrieben und auch die Schule abgebrochen. «Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen. Sie fuhr auch ganz selten in den Urlaub, einmal nach Italien und etwa drei Mal in den Bayerischen Wald. Ich jette nur umher», sagt er. Deshalb drehe sich der Song auch darum, dass er sie auf seine Reisen in Gedanken mitnehmen will.
Seine Konzerte sei zu laut, finden die Omas
Heute blickt seine Grossmutter stolz auf die Karriere ihres bekannten Enkels. «Wenn sie mich mal länger nicht am Fernseher sieht, ruft sie mich an und meint, ich solle doch wieder irgendwo mitmachen.» Vor drei Jahren sei sie ausserdem mit Giesingers zweiter Grossmutter, die mittlerweile 91 Jahre alt ist, zu seinem Konzert in Karlsruhe gefahren. «Sie fanden es schön, es war ihnen aber viel zu laut», meint er mit einem Lachen.
Wenn Giesinger am Freitag bei der Energy Star Night im Hallenstadion Zürich auf der Bühne steht, wird er seine Grossmama in seinen Gedanken dabei haben. «Ich bin der grösste Fan der Schweiz, natürlich erzähle ich meiner Oma viel davon.» Zuletzt habe er ihr vom Seaside Festival in Spiez BE eine Postkarte geschickt. «Die Berge faszinieren mich total. Zum Runterkommen gibt es nichts Besseres.»
Tränen vor Rührung
Ob er bei seinem Auftritt auch das Lied für seine Grossmutter singt, weiss Giesinger noch nicht. «Jetzt muss ich ja fast», sagt er und lacht. Die Premiere des Songs war alleine für seine Oma reserviert. «Ich fragte sie, ob ich den Titel veröffentlichen darf. Sie ist sich diese grosse Aufmerksamkeit gar nicht gewöhnt», erzählt er. Die Reaktion sei rührend gewesen. «Sie hat sich bedankt und ein Tränchen verdrückt. Das war ein unvergesslicher Moment.»